Laut glaubhaften Berichten sind derzeit nur rund 30 % der österreichischen Eurofighter einsatzbereit - Foto: Bundesheer / Markus Zinner
Wie die Gratiszeitung HEUTE in ihrer Ausgabe vom 17. 02. 2010 berichtete, sollen derzeit nur 5 von 15 Eurofightern einsatzbereit sein.
Austrian Wings konnte aus vertraulichen Quellen in Erfahrung bringen, dass diese Zahlen der Wahrheit entsprechen dürften und gegenwärtig tatsächlich nur 5 bis 7 Eurofighter für Einsätze zur Verfügung stehen – definitiv zu wenige um eine effiziente und durchgehende Luftraumüberwachung sicherstellen zu können.
Die Ursache für den geringen Klarstand dürfte dem Vernehmen nach zum Einen in der zu geringen Ersatzteilbevoratung zu suchen sein, zum anderen darin, dass Ersatzteile für die “Tranche 1" gar nicht mehr produziert werden und die für “Tranche 2" zertifizierten Teile erst neu für Eurofighter der “Tranche 1" zugelassen werden müssen.
Diese Übergangsfrist wird beispielsweise bei der deutschen Luftwaffe durch entsprechend großzügige Bevoratung mit "Tranche 1" Ersatzteilen überbrückt.
Ursprünglich hätte Österreich zwar mehrheitlich Eurofighter der "Tranche 2" erhalten sollen, für welche die Ersatzeilbeschaffung auch heute noch problemlos möglich wäre.
Durch den intransparenten Vergleich, den Minister Darabos (SPÖ) mit dem Hersteller EADS ausgehandelt hat, wurden jedoch ausschließlich Maschinen der technisch älteren Baureihe "Tranche 1" an Österreich geliefert, die jetzt in diese Ersatzteil-Lücke fallen.
Der internationale Militärluftfahrtjournalist und Österreich Korrespondent von „Jane's Defence Weekly“, Georg Mader, sagte in der Onlineausgabe der Tageszeitung "DIE PRESSE" vom 15. 02. 2010 zu dem von Darabos ausgehandelten Vergleich, dass dieser kontraproduktiv sei: „Da wurde viel mehr an Wert vernichtet als eingespart wurde.“
Eine nähere Überprüfung der Details dieses Vergleichs durch Fachleute ist übrigens gar nicht erst möglich, da der Verteidigungsminister diesen (wohlweislich?) unter Verschluss hält und darauf beharrt, er hätte dadurch dem Steuerzahler "Millionen gespart".
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(red / PR / HS)