"Wir haben endgültig bewiesen, dass wir weitaus mehr sind als eine Eintagsfliege." So InterSky Gründerin Renate Moser. Es war kurz nach dem elften September 2001, als Moser zusammen mit ihrem Mann, dem österreichischen Flugpionier und überaus erfolgreichen Luftfahrtunternehmer Rolf Seewald, die Regionalfluglinie InterSky aus der Wiege hob. "Keiner hat damals an unseren Erfolg geglaubt.“ Zu Unrecht, wie sich zehn Jahre später herausstellt. Dabei glaubten schon früh ganz andere an den Erfolg von Renate Moser. Bereits 2004 wurde ihr der Unternehmer Preis Bern verliehen. Eine Ehre, die sonst nur großen Konzernbossen und verdienten Schweizer Unternehmerpersönlichkeiten zuteil wird.
Schon früh hatte sie den richtigen Riecher und als Anfang der Jahrtausendwende der Billigfliegerboom aus England nach Europa kam, baute sie ihre Fluglinie kurzerhand um. 2Wir haben damals die Kosten und die Preise gesenkt und eine Basis in Friedrichshafen eröffnet."
Die InterSky-Flotte wuchs von einem Flieger im Jahre 2002 auf fünf im Jahr 2010 an. Einen Bankkredit hat Moser für ihre Fluglinie laut eigenen Angaben nie benötigt. "Wir haben immer solide gewirtschaftet und uns nicht unter Druck setzen lassen."
Doch auch an InterSky ging die globale Finanzkrise nicht spurlos vorbei. Als Ende 2010 der erste Firmenverlust in der Geschichte der Gesellschaft in den Büchern stand, entschied sich Moser, seit 2006 nur noch Gesellschafterin der Fluglinie, zum Comeback. Sie übernahm kurzerhand wieder die Geschäftsführung der Gesellschaft, verkleinerte die Flotte und stellte unrentable Strecken ein. Innerhalb kürzester Zeit brachte sie InterSky zurück in die Gewinnzone.
Längst legendär sind ihre Bemühungen um den Berliner Flughafen Tempelhof. Als bekannt wurde, dass der Flughafen Ende 2004 geschlossen werden sollte, setzte sich Renate Moser persönlich für eine Offenhaltung des Flughafens ein und zog gegen den Berliner Senat vor Gericht. Moser gewann und Tempelhof erhielt eine letzte Galgenfrist bis Ende Oktober 2008. InterSky flog bis zum Schluss nach Tempelhof und führte am allerletzten Tag vor der Schließung mehrere Rundflüge durch, um sich zusammen mit Mitarbeitern und der Berliner Bevölkerung vom Flughafen zu verabschieden. Ein Flugzeug der InterSky war dann auch eine der letzten Maschinen, die in Tempelhof starten durften.
Im Februar 2012 stellte Moser die Weichen ihrer Firma neu, indem sie den Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl aus Nürnberg überzeugen konnte, in InterSky zu investieren. Wöhrl selbst, der Eigentümer von Fluglinien wie der DBA, LTU oder auch dem Nürnberger Flugdienst (NFD) war, kokettiert gerne damit, lediglich ein tapferes Schneiderlein (Wöhrl Modehäuser) zu sein.
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(red / InterSky)