Insgesamt wollten "weit mehr Piloten gehen als erwartet", weshalb über einvernehmliche Lösungen diskutiert werde. Doch diese Lösungen würden die AUA nicht nur eine Menge Geld kosten, sondern womöglich auch zu Engpässen beim Personal im Flugbetrieb führen.
Kolportiert werden Abfertigungszahlungen in Höhe von bis zu 500.000 Euro pro Pilot, dazu kämen noch vergünstigte Flüge über einen längeren Zeitraum für die ehemaligen Mitarbeiter.
Indes geht das Tauziehen um einen gemeinsamen neuen Kollektivvertrag weiter. Einer der Knackpunkte dürfte die Anerkennung der Selektion der Tyrolean (Austrian Arrows) Piloten durch die AUA sein. Diese wird derzeit nicht vollwertig anerkannt, was zu der paradoxen Situation führt, dass Tyrolean Piloten die im Cockpit von mit "Austrian Arrows" Farben bemalten, im Auftrag der AUA fliegenden, Maschinen sitzen und Passagiere befördern, einen erneuten Eignungstest durchlaufen müssen, wenn sie sie sich bei der Muttergesellschaft AUA bewerben. Diese besteht nämlich auf den sogenannten DLR-Test, wie ihn auch die Lufthansa anwendet.
Laut "Standard" fordere AUA-Betriebsratschef Karl Minhard, dass diese Praxis auch beibehalten werde, was dieser wiederum dementierte. Natürlich würden die Selektionskritierien ein Thema sein, aber eines, über das ausschließlich der Vorstand entscheide.
Beim Zusammenschluss der Flugbetriebe zwischen Lauda Air und AUA vor einigen Jahren wurden die Selektionsverfahren, welche die Lauda Air Piloten durchlaufen hatten, einmal als vollwertig von der AUA anerkannt, obwohl deren Selektionen zum Teil "viel einfacher und im Vergleich zum DLR-Test in manchen Fällen geradezu ein Witz" gewesen seien, wie Insider kritisch berichten.
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(red)