Gegen 14 Uhr legten Firmenchef Christian Dries und Cheftestpilot Ingmar Mayerbuch ihre Fallschirme an und klettern ins Cockpit des Prototypen.
Nach dem Schließen der Kanzel rollte die DA52 bei leichtem Wind zur Startbahn 10 und hob wenige Sekunden später vor den Augen der versammelten Diamond-Belegschaft ab.
Innerhalb von weniger als neun Minuten erreichte die Maschine eine Flughöhe von 3.700 Meter, wo die beiden Piloten zahlreiche Manöver und Systemtests durchführten. Dries: "Wir haben in dieser Höhe schon eine Reisefluggeschwindigkeit von 190 Knoten erreicht und hätten noch mehr Gas geben können, aber das durften wir von der Behörde aus noch nicht."
Nach rund einer Stunde Flug landete die OE-VSZ wieder in LOAN, diesmal jedoch auf der Piste 28.
Nach dem Flug zeigte sich Christian Dries hocherfreut und zufrieden über die Flugeigenschaften des neuen Typs und bezeichnete die DA52 als "das beste Flugzeug, das Diamond je gebaut hat".
"Dieser Prototyp ist wirklich sehr seriennah. Anders als bei der mittlerweile rund neun Jahre alten Twin Star, wurden hier fast ausschließlich Teile aus der Serienproduktion bestehender Typen verwendet."
Im Gespräch mit Austrian Wings erläuterte Dries, dass man mit der DA52 vor allen Dingen auf den europäischen und nordamerikanischem Markt aber auch auf die Vereinigten Arabischen Emirate abziele.
"Die DA42 Twin Star ist eigentlich ein Spezial- und Schulflugzeug, das nur von einigen wenigen Kunden als Reiseflugzeug genutzt wird. Die DA52 dagegen ist ein Reiseflugzeug und Lufttaxis, das bis zu sieben Personen Platz bietet. Der Einstieg ist leicht und komfortabel möglich, innen ist die Kabine so breit wie ein 3er BMW."
Eigentlich sei die DA52 aber auch "aus der Not" heraus entstanden, so Dries: "Die einmotorige DA50 ist mit ihrem 170PS Motor ein gutes Flugzeug, aber die Kunden wollen 250 bis 270PS haben. Da solche Triebwerke derzeit nicht zur Verfügung stehen, habe ich entschlossen, aus der einmotorigen DA50 die DA52 zu entwickeln, die von zwei Austro Engine AE300 Dieselmotoren mit je 180PS angetrieben wird." Von der Idee bis zum Erstflug des Prototypen seien nur sechs Monate vergangen.
Die Reichweite liege bei etwa 2.300 Kilometer. "Das entspricht in etwa der Distanz Wien-Lissabon oder Wien-Tel Aviv", erklärte Firmensprecherin Anita Lentsch.
Den genauen Preis konnte Dries noch nicht nennen, denn der sei auch abhängig von der Ausstattung. "Aber wir gehen mal von 750.000 bis 850.000 Euro als Basispreis aus."
Innerhalb der nächsten 12 bis 14 Monate soll das neue Flaggschiff von Diamond die Zulassung erhalten und serienreif sein. "Vor uns liegt ein hartes Programm, aber wir rechnen damit, ab dem Jahr 2013 zwischen 70 und 90 Maschinen pro Jahr auszuliefern, vorausgesetzt, wir überwinden auch die Wirtschaftskrise endlich ein bisschen."
Dann könnten im Stammwerk von Diamond in Wiener Neustadt auch 80 bis 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Derzeit arbeiten hier rund 500 Menschen.
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(red)