Österreich

Erneut tödlicher Unfall bei Knaus / Heli Austria

Erneut hat es bei einem Einsatz von Knaus bzw. Heli Austria ein Todesopfer und mehrere Verletzte gegeben. "Martin 4" war ausgerückt um einen verunglückten slowakischen Tourengeher zu bergen. Ein Bergretter starb, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Beim Absetzen der Dreiergruppe unterhalb des 3.421 Meter hoch gelegenen Rainertörls im Gemeindegebiet von Prägraten sei der Helikopter "Martin 4" plötzlich in eine Nebelbank und Turbulenzen geraten, woraufhin der Pilot das Seil, an dem sich die Bergretter befanden, ausklinkte.

Die drei Männer stürzten rund zehn Meter tief auf das Eis des Gletschers, wobei der 52-jährige Alpinpolizist Franz Franzeskon so schwer verletzt wurde, dass er noch am Unfallort verstarb. Die beiden anderen Retter erlitten ebenfalls schwere Verletzungen, überlebten aber. Franzeskon hinterlässt eine Lebensgefährtin und zwei erwachsene Kinder.

Firmenchef Roy Knaus: "Unser ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen."

Der Hubschrauber wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, der Pilot einvernommen. Er soll 2.500 Flugstunden haben und gilt als "sehr erfahren".

Unglücksserie bei Knaus

Es war dies nicht der erste Unfall bei Knaus Helicopter – im Jahr 1997 fand Firmengründer Johann Knaus bei einem Absturz den Tod, im Jahr 2004 ereigneten sich gleich zwei tödliche Unfälle: am 25. Februar 2004 stürzte der Rettungshubschrauber “Martin 1″ kurz nach dem Start in St. Johann ab – dabei starben die transportierte Patientin, Notarzt und Sanitäter erlitten schwere, der Pilot und ein Gendarm leichte Verletzungen. Und am 24. Juni 2004 stürzte ein Helikopter bei Tschagguns in Vorarlberg ab,wobei der 33jährige Pilot ums Leben kam.

Im Jahr 2005 verlor ein Transporthubschrauber des Unternehmens über einer Seilbahn in Sölden eine Außenlast, die auf die Kabine der Seilbahn stürzte, wobei 9 Menschen starben. Im Mai 2009 riss bei einem Außenlasttransport das Seil, eine Tonne Holz stürzte auf ein Hausdach – nur durch Glück kamen keine Menschen zu Schaden.

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(red)