Der 2005 zum Leiter der Flugpolizei berufene Werner Senn gehört der Flugpolizei bereits seit 1983 an. Zunächst Flugretter, begann er nach seiner Berufung zu deren Leiter auch die Ausbildung zum Einsatzpiloten. Als Chef der Abteilung Abteilung II/7 des Bundesministeriums für Inneres, wie die Einheit offiziell heißt, erkannte Senn schon vor seinem Amtsantritt, dass eine Modernisierung der Flotte geboten war. Aktuell setzt die Flugpolizei 18 Hubschrauber der Typen Ecureuil und Bell 206 Jet Ranger, die teils schon rund 30 Jahre alt sind. Senn überzeugte daher die Politik, das Muster EC135, welches schon seit mehreren Jahren beim ÖAMTC im Einsatz steht, zu beschaffen. Zunächst wurden acht Helikopter bestellt - das Gesamtpaket inklusive (Um-)Schulung von Piloten und Technikern hat laut Innenministerium einen Wert von rund 47 Millionen Euro.
Alle acht bestellten EC135 P2+ sind mit einem speziellen Hakensystem ausgestattet, das Bergungen von Personen oder das Abseilen von Sondereinheiten ebenso erlaubt wie die Montage von Löschwasserbehältern für Waldbrandeinsätze. Das Cockpit verfügt über hochmoderne digitale Instrumente. Vier Maschinen sollen für den Nachtflug mit Infrarot-Sichtgeräten (FLIR) ausgerüstet werden. Laut einem Sprecher des Innenministerium stehen in Europa derzeit 113 EC135 im Polizeieinsatz, weltweit sind es 140.
Am heutigen 5. Mai 2008 war es schließlich soweit. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel wurden die ersten drei EC135 P2+ an der Flugeinsatzstelle Innsbruck feierlich an die Flugpolizei übergeben. "Hausherr" Stützpunktleiter Chefinspektor Markus Pumpernick war wochenlang mit den organisatorischen Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, schließlich zählten auch Landeshauptmann Herwig van Staa, Innenminister Günther Platter sowie der Leiter der Flugpolizei, Werner Senn, zu den geladenen Gästen.
In ihren Ansprachen betonten Senn sowie die politischen Vertreter, dass die leistungsstarken neuen Helikopter eine neue Ära bei der Flugpolizei einläuten werden, sich Leistungsfähigkeit und Sicherheit (durch zwei hochmoderne Triebwerke) erhöhen würden. Anschließend wurde die hinter einem Vorhang im Dunkeln verborgene OE-BXY den geladenen Gästen feierlich präsentiert. Wenige Minuten später landeten die beiden übrigen Maschinen, die OE-BXG und die OE-BXF, auf dem Areal.
Alle drei Helikopter wurden - nach einer ausgiebigen Besichtigung - durch die hohe Geistlichkeit gesegnet.
Die technischen Daten:
Maximales Abfluggewicht: 2.910 kg
Reisefluggeschwindigkeit: 137 kts (254 km/h)
(Mindest-): Besatzung: 1 Pílot, ein Flightoperator, Ausstattung mit Doppelsteuer für zwei Piloten möglich
Transportkapazität: bis zu 6 Passagiere
Doppellasthaken: max. Kapazität Außenlast 1.000 kg
Abseilvorrichtung für Sondereinheiten
Instrumentierung: Dual Pilot IFR
Max. Leistung der Triebwerke: 816 shp (OEI, 30 sec.)
Max. Startleistung der Triebwerke: 667 shp
Flug/ Einsatzdauer (SL, ISA, 65 kts, max. Abfluggewicht): 3h 35min
Reichweite (SL, ISA, 124 kts, max. Abfluggewicht): 635 km
Triebwerke: 2 x PW206B2 mit FADEC, 2x 667 PS
Fotoimpressionen:
(red)