Österreich

ICAO - schwere Mängel in Österreichs Luftfahrt

Wie das PROFIL in seiner kommenden Ausgabe (erscheint am 10. 11. 2008) berichtet, soll die Internationale Zivilluftfahrorganisation ICAO in einem "streng unter Verschluss gehaltenen Bericht", schwere Mängel, die heimische Luftfahrt betreffend, aufgelistet haben. PROFIL zufolge sollen in dem Papier 40 Punkte kritisiert werden, darunter das Fehlen eines generellen Sicherheitssystems auf Behördenseite, sowie, dass die heimischen Flughafen in einigen Punkten nicht den internationalen Standards entsprächen.

Weiters gebe es Mängel bei der Ausbildung des Personals, und auch der Personal- und Budgetstand der Flugunfallkommission soll zu gering bemessen sein (Austrian Wings berichtete).

Der Leiter der Gruppe Luft im österreichischen Verkehrsministerium, Manfred Bialonczyk, wollte sich nicht zu den erhobenen Vorwürfen äußern, da der Bericht ja als "confidental" gekennzeichnet sei - allerdings richtet sich ein gewichtiger Kritikpunkt gerade gegen das Verkehrsministerium. Konkret wirft die ICAO diesem vor, bislang behördenseitig kein Safety Management System implementiert zu haben. Ein solches sei jedoch erforderlich, um "ein akzeptables Sicherheitsniveau im Flugverkehr zu erreichen".

Andere Punkte betreffen die Flughäfen: so emfpielt die ICAO beispielsweise, eine Seitenwindkomponente von 20 Knoten nicht zu überschreiten. Der Flughafen Wien jedoch habe ein höheres Limit, und auch sonst sieht die ICAO Handlungsbedarf und listet irreführende Bodenmarkierungen, bei der Landung nicht sichtbare Windsäcke und mangelhaft ausgebildete Sicherheitsbeauftragte auf den österreichischen Flughäfen in ihrem Bericht auf.

Die ICAO gewährt Österreich angeblich bis März 2009 Zeit, die Beanstandungen zu beseitigen - andernfalls drohe im schlimmsten Fall sogar ein Ausschluss aus der ICAO.

Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zu wenig Fahnder bei Unfällen

Zu wenig Fluglotsen

Links:

Flugunfalluntersuchungsstelle

Verkehrsministerium

PROFIL

red AW