Nachdem bereits als gesichert galt, dass die Vorflügel der am 20. August 2008 in Madrid verunglückten MD 82 (EC-HFP) der Spanair nicht ausgefahren waren, kristalliert sich nunmehr immer stärker ein Pilotenfehler als Ursache heraus. Wie die spanische Zeitung El Pais in ihrer Montag Ausgabe berichtete, sollen die beiden Flugzeugführer das Abarbeiten der Checkliste unterbrochen haben, als ihnen Starterlaubnis erteilt wurde. Dabei beruft sich das Blatt auf nicht näher identifzierte "Kreise".
Die Maschine war zuvor bereits einmal wegen eines technischen Defektes zur Parkposition zurückgekehrt und hatte deswegen bereits Verspätung. Als Flug JK 5022 dann kurzfristig Startfreigabe erhielt, habe der Kapitän den Kopiloten, der zu diesem Zeitpunkt "Pilot Flying" war, etwas wie "(...) nutz' das aus (...)" gesagt.
Zu diesem Zeitpunkt sei allerdings die Checkliste noch nicht abgearbeitet gewesen, auf welcher auch der Status der Vorflügel und Landeklappen zur Überprüfung angeführt ist, und die Piloten leiteten den Startvorgang ein, ohne diese in die entsprechende Position gebracht zu haben.
Dadurch stand zu wenig Auftrieb zur Verfügung, was die Maschine flugunfähig machte. Zusätzlich dürfte nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen auch das automatische Warnsystem versagt haben, welches die Piloten im Falle von nicht korrekt ausgefahrenen Vorflügeln (Slats) und Landeklappen (Flaps) warnt.
Beim dem Absturz am 20. August 2008 starben 154 Menschen, darunter auch die beiden Piloten.
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red AW