Fast zwei Jahre lang versuchte die skandinavische SAS ihre defizitäre Tochter Spanair zu verkaufen. Nach dem Absturz von Madrid mit über 150 Toten schien dieses ohnehin schon schwierige Unterfangen gänzlich unmöglich geworden zu sein.
Doch jetzt wurden 80 % der Spanair-Anteile, immerhin nach der Iberia die zweitgrößte spanische Airline verkauft. Zum symbolischen Preis von einem Euro. Die restlichen 20 % verbleiben vorerst im Besitz der SAS. Die entsprechenden Verträge sollen im Januar 2009 unterzeichnet werden.
Käufer ist eine katalanische Investorengruppe, zu der das Fremdenverkehrsamt Turisme de Barcelona und ein katalanischer Riskifonds gehören. Die Gruppe wird auch EUR 300 Millionen Schulden übernehmen, die Spanair in den letzten Jahren eingeflogen hat.
Weitere Partner gesucht
Zusätzlich sollen noch weitere Investoren an Bord genommen werden, wobei beispielsweise die mallorquinische Handelskammer bereits ihr Interesse bekundet hat. Primär geht es diesen Investoren darum, die Stellung des Barceloner El Prat Airports zu stärken und diesen zu einem Drehkreuz auszubauen, das mit Madrid konkurrieren kann.
Spanair wurde 1986 gegründet und wuchs rasch zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die Iberia heran. Die Flotte besteht aus 58 Flugzeugen, wovon allerdings rund die Hälfte "Spritfresser" vom Typ MD 82 sind. Das Durchschnittsalter liegt bei 13 Jahren.
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red AW