Diverse Medien berichteten in den letzten Tagen von technischen Problemen auf vorangegangenen Flügen bei der in Amsterdam verunglückten Boeing 737-800, TC-JGE, der Turkish Airlines und spekulierten darüber, ob bzw. inwieweit diese in Zusammenhang mit dem Absturz stehen könnten.
Unabhängig davon, dass jedwede Aussage über die Unglücksursache zum gegenwärtigen Zeitpunkt reine Spekulation ist, sind kleinere technische Defekte an Luftfahrtzeugen bei jeder Airline Alltag und - sofern sie fachgerecht behoben werden - kein Grund zur Besorgnis.
Laut Angaben von Turkish Airlines, wurde der letzte C-Check an dem Flugzeug am 22. Oktober 2008 abgeschlossen. Im Rahmen eines sog. "C-Checks", der alle 15 bis 18 Monate fällig ist und bis zu 50.000 Mannstunden an Arbeit bedeutet, werden die Struktur und die Systeme eines Flugzeuges detailliert überprüft, die Verkleidungen werden freigelegt und inspiziert.
Am 19. Februar, weniger als 1 Woche vor dem Unglück, sei ein A-Check erfolgt. Dabei werden routinemäßig alle für den Flugebetrieb wichtigen Systeme überprüft, der Arbeitsaufwand beträgt rund 12 Stunden.
Zu den in den in den Medien angesprochenen technischen Defekten erklärte Turkish Airlines, dass die Maschine bei Auftreten des Problemes am 23. Februar 2009 sofort außer Betrieb genommen worden sei und das fehlerhafte Bauteil ausgetauscht wurde. Danach habe die Maschine mehrere Flüge ohne Fehlermeldungen erfolgreich durchgeführt.
Basierend auf diesen Informationen kann beim derzeitigen Ermittlungsstand mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die 737-8F2(W) ordnungsgemäß gewartet war und die kolportierten "technischen Probleme" in keinem kausalen Zusammenhang mit dem Absturz stehen.
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Links:
Passagierliste auf der Homepage von Turkish Airlines
Fotoserie von der Unglücksstelle (NU-Fotos)
Schipholcrash Weblog (niederländisch)
Turkish Airlines
red AW