Berlin (pte) - Fluggesellschaften verursachen im tagtäglichen Betrieb sehr große Mengen an Emissionen. Allein der Betrieb von Flugzeugen erzeugt jährlich Mio. Tonnen von CO2. Die neuseeländische Fluglinie Air New Zealand www.airnewzealand.eu hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die umweltfreundlichste Fluglinie der Welt zu werden. Beim Aviation Day auf der ITB Berlin www.itb-berlin.de hat Ed Sims, Group General Manager International Airline, Air New Zealand, einige der Umweltschutzgedanken der Öffentlichkeit präsentiert.
"Bereits in den vergangenen drei Jahren konnten wir den CO2-Ausstoß der gesamten Flotte um 100.000 Tonnen senken", so Sims. Dies sei durch gezielte Maßnahmen wie Gewichtsreduzierung, fortlaufende Effizienz-Überprüfung der Landeanflüge und bessere Nutzung von Energie während der Flughafen-Parkzeiten erreicht worden. David Morgan, General Manager Airline Operations, hat bestätigt, dass man im Unternehmen jeden Aspekt der Flugbewegungen überprüft habe, um den Treibstoffverbrauch und damit verbunden auch die CO2-Emissionen so niedrig wie möglich zu halten.
"Erst vor kurzem haben wir unser Inflight-Magazin im Printformat eingestellt", so Sims gegenüber pressetext. Das Magazin per se existiere nun nur mehr in elektronischer Form. "Da wir auch in der Economy-Class das On-Demand-Videosystem anbieten, kann der gesamte Inhalt des Magazins via Bildschirm abgerufen werden, so Sims. "In einer Boeing 747-400 wiegen alle Inflight-Magazine 75 Kilogramm." Das sei zwar bei der ersten Betrachtung nicht besonders viel, bei der Hochrechnung aller Flugbewegungen allerdings schon. "Eine weitere Besonderheit ist, dass wir zum Beispiel in Los Angeles den Antrag an die nationale Flugüberwachung gestellt haben, um eine Optimierung des Landeanflugs zu erreichen. Wir reduzieren die Geschwindigkeit und gestalten den Abstieg schneller." Pro Flug spare dies 1.000 Liter Treibstoff. Ähnliche Projekte gebe es auch bei anderen Flughäfen. Die Montage von Winglets auf den Boeing 767 spare ebenfalls 1.000 Liter Treibstoff pro Flug.
Verbesserungen im Catering sollen weitere Gewichtseinsparungen bringen. "Wir haben festgestellt, dass der Großteil der Kunden Wasser, neuseeländischen Wein und Fruchtsäfte bevorzugt", erklärt Sims. "Wasser wird ab sofort in Kunststoffflaschen statt in Glas serviert." Auch diese Maßnahme sorge für Gewichtseinsparungen und damit für weniger Treibstoffverbrauch und weniger Emissionen. Ein eigener Umweltfond, der Air New Zealand Environmental Trust, koordiniert Spendengelder und Projekte zum Erhalt der Umwelt in Neuseeland. Zudem werde massiv in die Erneuerung der Flotte und den Einsatz von Treibstoff-effizienteren Maschinen investiert.
In Bezug auf umweltfreundlichere Treibstoffe setze man bei Air New Zealand auf Jatropha-Öl als Biotreibstoff. "Am 30. Dezember 2008 haben wir als erste Airline den Einsatz von Biotreibstoffen in einer regulären Boeing 747-400 getestet", erklärt Sims www.biofueltestflight.com . Untersucht wurde unter anderem das Verhalten des Flugzeuges in verschiedenen Flughöhen sowie die Leistungsfähigkeit der Triebwerke. Jatropha erfülle die strengen Kriterien für umweltfreundliche Treibstoffe, da es auch unter schwierigen Bedingungen - wie etwa in trockenen, nicht kultivierungsfähigen Zonen gedeiht. Bei Air New Zealand gebe es drei wesentliche Kriterien für umweltfreundliche Biotreibstoffe: Die Gewinnung des Treibstoffs darf nicht in Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln stehen. Der Treibstoff müsse qualitativ zumindest so gut sein wie das Produkt, das er ersetzen soll und er sollte erheblich günstiger und gleichzeitig jederzeit verfügbar sein.
"Das Jatropha-Öl, das Air New Zealand nutzt, stammt von nachhaltig betriebenen Plantagen in Südost-Afrika und Indien." Eine Voraussetzung der Nutzung sei zudem, dass die Felder während der vergangenen 20 Jahre nicht als Wald- oder Weideland genutzt wurden. Die Qualität der ausgewählten Böden und das Klima sei für den Anbau von Nahrungsmitteln ungeeignet. Außerdem werden die Plantagen ausschließlich durch Niederschläge und nicht künstlich bewässert. "Jatropha entzieht den Böden zudem keine Nährstoffe und erfordert keinen teuren Fruchtwechsel. Die Rückstände der Ölpflanze können zudem als Dünger verwendet werden", erklärt Sims abschließend. (Ende)
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red AW / Pressetext.de