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Flughäfen verbessern ihre Umweltbilanz

Wien/Stockholm (pte) - Europas Flughäfen haben bei der Reduzierung von CO2-Emmissionen im Flughafenbetrieb die Nase vorn. Der internationale Flughafen Stockholm-Arlanda geht dabei mit gutem Beispiel voran. Auch die Umweltbilanz deutscher Flughäfen ist durchaus beachtlich. Die Anbindung der Flugplätze an öffentliche Nahverkehrsnetze spielt dabei anders als in den Vereinigten Staaten eine gewichtige Rolle. "Das Einsparungspotenzial im Bodenbetrieb ist angesichts jährlicher Passagieraufkommen von 15 bis 80 Millionen Passagieren pro Flughafen enorm", sagt Christian Eizinger vom Central European Institute of Technology (CEIT) im Gespräch mit pressetext.

Stockholm liegt bei der Reduktion von CO2-Emissionen an der Spitze von 440 untersuchten Großflughäfen. 35 Prozent der Flughafentaxis sind bereits Hybridfahrzeuge oder mit erneuerbaren Treibstoffen angetrieben. Schon 2007 konnten auf diese Weise 3.770 metrische Tonnen an CO2-Emmissionen eingespart werden. Bis 2011 sollen in Stockholm-Arlanda ausschließlich Ökotaxis zugelassen sein. Die Betreiber setzen in den riesigen Gebäudekomplexen auf ein spezielles Wasserkühlungssystem, das mit Wasser aus einem nahegelegenen See gespeist wird. Dadurch können 94 Prozent der Kühleinheiten eingespart und die jährliche CO2-Belastung von 16.000 auf 1.000 metrische Tonnen verringert werden.

Flughafenbusse werden in Stockholm mit Treibstoffen angetrieben, die aus Raps gewonnen werden. Neben Arlanda reüssierten auch Zürich, Genf, Wien, Frankfurt und Hamburg sowie Portland, Seattle, Auckland und Sydney.

Die Anbindung europäischer Großflughäfen an Schnell- und Eisenbahnnetze führt zudem zu einer Verkehrsentlastung auf den Zubringertrassen. Gut ausgebaute Eisenbahnnetze ersetzen in Europa mittlerweile sogar einzelne Flugrouten. Hochleistungsbahnverbindungen zwischen den Flughäfen von Paris und Brüssel oder zwischen Köln und Frankfurt machen Kurzstreckenflüge mit langen Transferzeiten überflüssig. In Wien erreichen Passagiere den Flughafen über ein spezielles Schnellbahnservice (CAT). Gepäckstücke können dort bereits am zentral gelegenen Bahnhof aufgegeben werden. Andere Flughäfen wie Hamburg, London und Paris bieten mittlerweile Fahrgemeinschafts- und Car-Pooling-Services für Passagiere wie Flughafenpersonal an. Allein in London Heathrow nützen etwa 6.000 Personen solche Angebote.

Amerikanische Flugplätze hinken zwar aufgrund der schlechten Bahnverbindungen hinterher, wenngleich in Portland, LA und Boston Car-Pooling Programme und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Bodenbetrieb stark im Kommen sind.

Der Erfolg liegt im Detail: "Airport-Docking-Systeme ersetzen die Eigenenergieversorgung der Jets für einige Zeit. In Anbetracht der täglich registrierbaren Flugbewegungen tragen Docking-Systeme gewaltig zu einer erhöhten Energieeffizienz bei", meint Eizinger. Heißwasserheizungssysteme (Paris-Orly), eigene Treibstoffleitungen (Wien-Schwechat) und die Installation von Solarzellen auf großen Hangardächern bringen weitere Kostenersparnisse. In Salzburg, Stuttgart und München wird überschüssiger Solarstrom in lokale Stromnetze eingespeist. "Das Energiepotenzial ist bei Solarenergie zwar eher gering, Investitionen amortisieren sich jedoch bereits nach 12-15 Jahren", meint Eizinger. Zahlreiche Airports trachten mittlerweile danach, mit dem EMAS-II-Gütesiegel ausgezeichnet zu werden. "Angesichts des weiter steigenden Passagieraufkommens ziehen schon Einsparungen im Prozentbereich enorme Kosten- und Emissionsreduktionen nach sich", so Eizinger weiter.

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CEIT

Flughafen Arlanda (Stockholm)

red AW / Pressetext