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Fotoreportage von der Airpower 05

Nach 4 Jahren Pause findet am 26. und 27. Juni in Zeltweg wieder eine "Airpower" statt. Doch was genau ist das eigentlich? Unsere Fotoreportage von der Airpower05 gibt die Antwort auf diese Frage - eine spannende Flugschau, die ihresgleichen sucht.

Am 21. Jänner 2023 wurde diese Reportage fototechnisch völlig überarbeitet und mit Dutzenden zusätzlichen Aufnahmen in höherer Auflösung als zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung erweitert. Wir wünschen viel Freude beim Lesen.

Seit dem Jahr 1997 Jahre findet am Fliegerhorst Zeltweg-Hinterstoisser in regelmäßigen Zeitabständen – bis 2005 alle 2 Jahre – eine Flugveranstaltung der Superlative statt – die sogenannte "Airpower". Den Kinderschuhen mittlerweile entwachsen, hat sich die Airpower zur größten Flugschau Kontinentaleuropas entwickelt.

Im Jahr 2005 fand die Airpower05 nach achtmonatiger Vorbereitungszeit am 24. und 25. Juni 2005 statt. Wie bereits 2003 war auch in diesem Jahr der Hauptsponsor der Veranstaltung der Salzburger Getränkehersteller Red Bull, der auch mit seiner Oldtimerflotte, den "Flying Bulls", vor Ort deutliche Präsenz zeigte.

Sie stellten das größte Kontingent an Luftfahrzeugen ziviler Teilnehmer und waren u.a. mit einer Chance Vought F-4U Corsair, einer North American T-28B Trojan, einer Douglas DC-6 und einer North American B-25J Mitchell vertreten, die allesamt auch im Flug zu bewundern waren.

Das Österreichische Bundesheer hatte nicht nur weite Teile der Organisation der Veranstaltung übernommen, in deren Rahmen u.a. auch die medizinische Versorgung der Besucher sichergestellt wurde, sondern nutzte auch die Gelegenheit, sich mit zahlreichen Informationsständen und Leistungsschauen der Bevölkerung zu präsentieren.

Die KC-135R basiert auf der Boeing 707, verfügt jedoch über moderne CFM-56 Triebwerke.

Neben vielen anderen Fluggeräten wurde auch der Stolz der Hubschrauberflotte unseres Heeres, der Sikorsky Black Hawk vorgeführt. An beiden Tagen zusammen, besuchten rund 250.000 Interessierte aus aller Welt diese Veranstaltung, was dazu führte, dass es besonders am Samstag zu starken Staus kam. Wartezeiten von mehreren Stunden mussten einkalkuliert werden.

Wirtschaftlich ist das Land Steiermark, einer der Veranstalter, sehr zufrieden mit der Aipower, bei der es – im Gegensatz zu den Flugmessen in Wiener Neustadt 1993, 1994 1995 und 1997 – seit jeher freien Eintritt gibt! Alleine am Freitag, besuchten 80.000 Menschen die Flugschau – das waren um 10.000 mehr als noch im Jahr 2003! Insgesamt nahmen an der diesjährigen Airpower 230 Fluggeräte aus 60 Nationen teil, 160 davon konnten während der Flugvorführungen auch in der Luft bewundert werden. Alleine das Österreichische Bundesheer präsentierte 42 Flugzeuge – aus 50 Jahren – in der Luft und weitere 21 im so genannten „Static Display“ am Boden.

Beeindruckende Flugvorführungen prägten das Bild - Quelle: Youtube

Außerdem gab es zusätzlich noch 17 Fluggeräte des Bundesheeres der letzten 50 Jahre in der am Fliegerhorst angesiedelten Sonderausstellung „Sammlung 2005“, zu bestaunen. Diese Ausstellung, die ursprünglich nur bis 2. Oktober 05 laufen sollte, ist nach wie vor zu besichtigen und wurde mittlerweile um zahlreiche Exponate wie beispielsweise den legendären „Ostarrichi“ Draken ergänzt und ist immer einen Besuch wert.

Ein Besatzungsmitglied der KC-135R der USAF

Freitag, 24. Juni 2005
Zwar waren die meisten Teilnehmer schon in den Tagen zuvor angereist, offiziell begann die Airpower 05 am 24. Juni 2005. Der Einlass für die Besucher begann ab 7 Uhr, wobei die Zufahrt zu den Parkplätzen von Gendarmerie (ja, die gab’s damals noch) und Bundesheer geregelt wurde. Klappte dies in der Früh noch ganz gut, musste man sich bereits ab Vormittag auf längere Wartezeiten bei der Zufahrt zur Flugschau einstellen. Noch vor der offiziellen Eröffnung der Airshow konnte man die DC 6 der Flying Bulls sowie die Ankunft eines KC 135R Stratotankers der USAFE (United States Air Force Europe), einer militärischen Version der legendären Boeing 707, ausgestattet mit modernen CFM 56 Triebwerken, bewundern.

Die offizielle Eröffnung fand um 9 Uhr durch eine Formation von einem Alpha Jet der Flying Bulls, sechs Saab 105OE und vier F-5 Tiger der österreichischen Luftstreitkräfte statt (die damals im Rahmen eines Leasingabkommens mit der Schweiz in Österreich bis zum Eintreffen des Eurofighters Dienst taten), welche eine atemberaubende 15-minütige Darbietung flogen. Unmittelbar im Anschluss daran folgten 3 Aloutte III Hubschrauber des Heeres, welche eine europäische, eine österreichische und eine steirische Flagge am applaudierenden Publikum vorbeischleppten.

Closeup vom Bug der KC-135R

Nach dieser offiziellen Eröffnung folgten den ganzen Tag über weitere F lugvorführungen, u.a. von einer ungarischen MiG 29, einer F18 der Schweizer Luftwaffe und 2 Alpha Jets der Patrouille de France. Besondere "Schmankerl" der Air-Displays waren jedoch sicherlich das Display der weltweit einzigen noch existierenden "Sea Vixen" der "Flying Bulls" und der Messerschmitt Me 109, die kurz nach der Airpower durch eine Bruchlandung schwer beschädigt wurde.

Die Me 109 ist das meistgebaute Jagdflugzeug der Welt, über 35.000 Exemplare wurden von ihr hergestellt, unzählige davon in Wiener Neustadt. Nur eine handvoll flugfähiger Exemplare gibt es auf der ganzen Welt. Die von Flugkapitän Heinz vorgeführte Maschine war übrigens ein richtiger Filmstar – 1968 spielte sie in dem Film "Luftschlacht um England" mit. Ebenfalls äußerst beeindruckend war die Darbietung der einzigen flugfähigen Lockheed Super Constellation in Europa, die aus der Schweiz angereist war und auch auf dem Boden eine tolle Figur machte und dabei ein wahrer Publikumsmagnet war.

Trotz internationaler Beteiligung, so waren etwa die britischen "Red Arrows" und die italienischen "Frecce Tricolori" zugegen, war der Höhepunkt der Displays – zumindest für die Österreicher – zweifelsohne die Sechser-Formation der Saab J-35OE Draken, die am Nachmittag eine beeindruckende Vorführung flog.

Schließlich wurde der Draken im Rahmen der Airpower das allerletzte Mal der Öffentlichkeit vorgeführt – Ende des Jahres wurde er nach einem kurzen Auftritt am Nationalfeiertag 2005 endgültig außer Dienst gestellt.

Die Breitling Super Constellation "Star of Switzerland", damals noch mit US-amerikanischer Kennung.

Während die Drakenpiloten dem Publikum ihr Können vorführten, erklang aus den Lautsprechern "Time to say goodbye" und als die Draken nach dem Programm am Publikum vorbeirollten, winkte das Publikum "seinen" Drakenpiloten zu. Das waren bewegende Momente, nicht nur für die Piloten, für die es in Kürze Abschied nehmen von "ihrem" Flugzeug heißt!

Zwischen den Flugvorführungen gab es interessante Gespräche mit den sehr auskunftsfreudigen Besatzungen der angereisten Maschinen. Der Spruch "Fliegen verbindet – Menschen – Länder – Kontinente" hat sich wieder einmal bewahrheitet!

Besonderer Dank sei an dieser Stelle der freundlichen Crew der rumänischen MiG 21 ausgesprochen, die aus Klausenburg (Cluj) angereist war sowie der Besatzung der Breitling Super Constellation.

Der 25.Juni
Am 02. Tag gab es eine Überraschung, als ein Airbus A300B4-600ST „Beluga“ unangekündigt in Zeltweg einschwebte und umgehend zum Publikumsmagneten wurde.

Ansonsten wurde auch an diesem Tag ein ansprechendes Kunstflugprogramm geboten, unter anderem von der „Patrulla Aquila“ aus Spanien, den berühmten Frecce Triccolori aus Italien und der Patrouille de France, um nur einige zu nennen.

Fazit
Wie bereits in den Jahren zuvor, konnte auch die Airpower 2005 als voller Erfolg bezeichnet werden. Das vielgeschmähte österreichische Bundesheer zeigte auf beeindruckende Weise seine Leistungsfähigkeit in vielen Bereichen, von der Organisation einer Großveranstaltung über die medizinische Versorgung der Besucher bis hin zur fachkundigen Betreuung der zahlreichen internationalen Journalisten. Für österreichische Luftfahrtfans dürfte der Abschied von der Airpower 05 besonders schwergefallen sein – denn die Draken der österreichischen Luftstreitkräfte wurden wenige Monate danach außer Dienst gestellt.

Auf der Airpower09 wird dann neben den altgedienten Saab 105 wohl bereits der Eurofighter zu bewundern sein.

Weitere Fotoimpressionen

Arbeitsplatz der Piloten der "Super Connie"
Blick in die Kabine
Man beachte: Während auf der Airpower 2022 Sonnenschirme, Strandmuscheln und Bollerwagen offiziell verboten waren, waren all diese Gegenstände auf der Airpower 2005 überhaupt kein Problem - außerhalb Österreichs (etwa am Slovak International Air Fest) können derartige Utensilien auch weiterhin problemlos mitgeführt werden, nur in Österreich werden künstlich Probleme erschaffen ...
Rund 250.000 Besucher strömten zur Airpower 05.
Wachsoldatin beim Eingang - Sicherheitskontrollen gab es damals nicht, sie wurden erst nach mehreren islamischen Terroranschlägen in Europa auch bei der Airpower eingeführt.
Von der Schweiz geleaste F-5 Tiger und Saab 105 im Formationsflug.
Saab J-35Ö Draken
Die deutsche Bundeswehr entsandte eine F-4 Phantom.
Tornado der deutschen Bundeswehr
Sea Vixen in den Farben von Red Bull. Dieses Flugzeug aus Großbritannien war nie Teil der Flying Bulls Flotte wurde aber vom Salzburger Getränkehersteller gesponsert.
Eurofighter der Bundeswehr - zwei Jahre später führte Österreich den Eurofighter ebenfalls ein.
Dänische F-16
Die Flying Bulls betreiben die einzigen zivilen Alpha Jets Europas.
F-4U Corsair der Flying Bulls; dieser Typ ist auch aus der Serie "Pazifikgeschwader 214", die in den 1990er Jahren auf RTL lief, bekannt.
DC-6
Fouga Magister in den Farben der deutschen Bundeswehr.
2x Hawker Hunter aus der Schweiz.
Lockheed C-130 Hercules der Royal Air Force
Diese Me-109 ist ein Filmstar: Sie spielte in dem Film "Die Luftschlacht um England" von 1969 mit.
Bell 206 Jet Ranger der Flugpolizei in der alten Lackierung. Heute trägt ein H135 das Kennzeichen OE-BXA.
OE-CCI L-19 Bird Dog, Baujahr 1957. Dieses Flugzeug gehört dem Kaiserenkel Karl Habsburg.
PBY Catalina
Modernisierte MiG 21 LanceR, die aus Klausenburg (Cluj) angereist war.
Blick ins Cockpit der MiG 21.
Das Team 2000 bestand zum Teil aus ehemaligen Drakenpiloten des Bundesheeres und zeigte mit seinen Saab Safir ein beeindruckendes Display.
Wingwalking ...

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Links:

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Text & Fotos (sofern nicht anders angegeben) : Austrian Wings Media Crew