Österreich

InterSky fliegt weiter im Aufwind

Renate Moser und Claus Bernatzik bei der Pressekonferenz in Wien - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Ihre fünfte positive Bilanz in Folge präsentiert die am Bodensee beheimatete Low-Fare-Airline InterSky – und das im Umfeld der weltweiten Wirtschaftskrise. Für die Zukunft schmiedet die Fluglinie weitere Pläne.

Mit einem Gesamtumsatz von 29 Millionen Euro konnte InterSky 2008 eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Mit 30.000 zusätzlich beförderten Passagieren weist die Bodensee-Airline eine Verbesserung der Passagieranzahl um 17 Prozent im Vergleich zu 2007 aus. „Besonders stolz sind wir, dass wir unterm Strich wieder einen Gewinn verzeichnen können - und das trotz Rekordölpreis im Sommer 2008 und der gegen Ende des Jahres einsetzenden Wirtschaftskrise", fasst Claus Bernatzik, Geschäftsführer der InterSky Luftfahrt GmbH, das Ergebnis zusammen.

Beachtlich ist auch, dass die Finanzlage des Unternehmens im operativen Bereich verbessert wurde. Der Netto Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug rund 1,1 Millionen Euro (Vorjahr 0,8 Millionen Euro). Auch die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2008 konnte weiter gesteigert werden und liegt nun bei 19,4 Prozent (Vorjahr 19,1 Prozent) der Bilanzsumme.

Fünfte positive Bilanz in Folge

Seit sieben Jahren fliegt die Low-Fare-Airline InterSky, die letzten fünf mit kontinuierlichem Geschäftserfolg. „Mit unserem vierten Flugzeug konnten wir den Flugplan im letzten Jahr deutlich ausweiten", erläutert Claus Bernatzik die Entwicklung. „Seit dem Frühjahr 2008 bieten wir auf allen Businessstrecken zusätzliche Verbindungen an, die für ein Wachstum der Passagierzahlen gesorgt haben", so Bernatzik. Besonders wichtig sei es dabei gewesen, dass seither auch für die Destinationen Wien und Hamburg echte Tagesrandverbindungen buchbar sind. Die neuen Strecken Split, Bastia (Korsika), Paris und Münster/Osnabrück bescherten weitere Zuwächse. „Diese Erfolge sind nur Dank eines tollen Teams und der hervorragenden Leistungen eines jeden Einzelnen möglich" richten Geschäftsführung und Eigentümer der InterSky ihren besonderen Dank an die Mitarbeiter.

Starke Partner

Auch im Privatkundengeschäft kommt es bei InterSky auf die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern an. Rund 8.000 InterSky-Flüge wurden so im letzten Jahr als Pakete mit Hotel durch den Partner High Life Reisen in Götzis verkauft. Für die laufende Saison prognostiziert High Life Reisen-Geschäftsführer Michael Nachbaur eine deutliche Steigerung: „Zum einen sind die Reisen nach Pula in Istrien neu hinzu gekommen. Auf der anderen Seite hatten wir tolle Frühbucher-Aktionen für die Sommersaison und liegen beispielsweise bei Elba und Kroatien um 30 Prozent über dem Vorjahr."

Ein weiterer entscheidender Partner ist der Bodensee-Airport Friedrichshafen als Homebase von InterSky. Durch die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre war es möglich, dass beide Partner durch nachhaltige Zuwächse profitieren konnten. „Zusammen mit unseren beiden strategischen Partnern Flughafen Friedrichshafen und High Life Reisen sind wir gut für die Zukunft gerüstet", meint Renate Moser, Eigentümerin der Airline.

Ausblick

Um auch in konjunkturell schwachen Phasen erfolgreich bleiben zu können, arbeitet InterSky mit einem umfassenden Reportingsystem. Streckenindividuelle Buchungszahlen und Trends werden täglich erfasst und ermöglichen schnelle Reaktionen. So werden bei Bedarf Sonderaktionen geschaltet oder zusätzliche Sitzplätze in den günstigsten Preisklassen geöffnet. Daneben gab es seit Jahresbeginn bereits eine dauerhafte Preissenkung um bis zu zehn Prozent, sowie Vergünstigungen für Neukunden und Kinder. Um dem aktuellen Nachfragerückgang aufgrund der Wirtschaftskrise im Segment der Geschäftsreisenden gerecht zu werden, sind außerdem temporäre Kapazitätsanpassungen eingeplant. Für 2009 sieht sich die Airline auf einem guten Weg für einen mindestens konstanten Geschäftsgang und hofft, dass auch die Nachfrage der Geschäftsreisenden wieder steigt. Dies könnte die Aussichten neben dem gestärkten Privatkundengeschäft weiter verbessern.

Für das aktuelle Geschäftsjahr ist ein Rückgang der Flüge von zehn Prozent geplant. Aufgrund der vorausschauenden Planung wurden diese Reduzierungen schon langfristig geplant und somit sind keine weiteren, kurzfristigen Anpassungen nötig. „Da InterSky zirka 65 Prozent Geschäftskunden befördert ist eine hohe Planungssicherheit und Zuverlässigkeit das Gebot der Stunde", erklärt Claus Bernatzik. Trotz dieser geringeren Produktion ist für das laufende Geschäftsjahr eine schwarze Null als Ergebnis geplant. „Kostenseitig sind die Planungen zu 100 Prozent konkret, die Umsatzentwicklung ist allerdings 2009 die unsichere Planungsgröße", so Bernatzik. Dem bewährten Streckennetz mit insgesamt 19 Verbindungen bleibt InterSky 2009 treu.

„Unser Sales-Team wird dieses Jahr zudem verstärkt daran arbeiten, das private Passagieraufkommen zu erhöhen" erläutert Claus Bernatzik weiter. „So haben wir bereits unsere Tarife für Gruppen ab acht Personen reduziert und bieten zusätzlich einen nochmals verbilligten Preis für Schüler- und Studentengruppen an, die jetzt bereits ab 55 Euro (oneway, inkl. Gebühren) abheben können."

Jede Krise hat auch ihre Chancen

Nach dem Wachstum der Bodensee-Airline 2008 wird das laufende Jahr zur Konsolidierung und Weichenstellung für die Zukunft genutzt. Die wichtigsten Fragen hierbei lauten, wo und wie künftige Expansion möglich ist. Für 2010 wird insbesondere ein Ausbau der Flotte auf fünf Maschinen evaluiert. Dabei wird auch eine Änderung des Flugzeugtyps geprüft, um dem bestehenden Streckennetz auch weiter entfernte Destinationen hinzufügen zu können. In diesem Zusammenhang werden aktuell die „große Schwester" der derzeit eingesetzten Dash8-300, die Dash 8-400 und die ATR 72 miteinander verglichen. Beide Turbopropeller-Maschinen bieten neben einer größeren Reichweite auch Platz für bis zu 22 Passagiere zusätzlich. Bisher können auf jedem InterSky-Flug 50 Gäste befördert werden. Außerdem gibt es Überlegungen für eine zweite Homebase, neben dem Bodensee-Airport Friedrichshafen. „In Friedrichshafen fliegen wir momentan in einer sehr bequemen Nische, da es von hier aus keine direkten Konkurrenzangebote zu unserem Streckennetz gibt", schätzt Rolf Seewald, Eigentümer der Airline die gegenwärtige Situation ein. „Langfristig sollten wir uns jedoch ein strategisches zweites Standbein aufbauen, um für eventuelle Änderungen gewappnet zu sein", so Seewald weiter. Kurzfristig würde eine zweite Homebase einen deutlichen Ausbau des Streckennetzes, sowie Passagier- und Umsatzzuwächse bedeuten.

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red AW / Intersky