Der amtierende Weltmeister Hannes Arch aus Österreich erreichte beim Training in San Diego am Donnerstag die beste Platzierung. Am Vormittag noch hatte der Franzose Nicolas Ivanoff die schnellste Zeit über der Bucht von San Diego erzielt. Arch hatte vor vier Wochen das Auftaktrennen der Red Bull Air Race Serie in Abu Dhabi mit einer maximalen Ausbeute von 13 Punkten (12 aus dem Rennen, 1 aus dem Qualifying) gewonnen.
Der Brite und Zweite von Abu Dhabi, Paul Bonhomme, schaffte es auch beim so wichtigen Nachmittagstraining nicht, Hannes Arch den Rang abzulaufen, lag am Ende vor Nicolas Ivanoff auf Rang zwei. Für eine große Überraschung sorgten zwei Rookies. Besonders erfreulich aus deutscher Sicht war der fünfte Platz von Matthias Dolderer. Mit ihm und Matt Hall aus Australien schafften es zwei der „Neulinge“, in die Phalanx der weltbesten Air Race-Piloten einzubrechen. Dolderer erzielte die fünftschnellste Zeit. Hall, bei seinem Debüt in Abu Dhabi schon auf dem fünften Finalrang, untermauerte seinen erfolgreichen WM-Start mit der sechstschnellsten Zeit.
„Das lief heute richtig rund, die Maschine hat eine gute Leistung gebracht“, freute sich Hannes Arch, der sich im vergangenen Jahr an gleicher Stelle noch mit Rang vier zufrieden geben musste. Es war seither übrigens seine letzte „Nicht-Podium-Platzierung“. „Trotzdem – ich muss noch an meiner Linienführung arbeiten. Nicolas war ziemlich stark, was man auch von einer ganzen Reihe weiterer Piloten behaupten kann. Es ist ein wirklich anspruchsvoller Parcours. Ich mag ihn, aber man muss sich an ihn gewöhnen. Zu meiner Lieblingsstrecke wird der Kurs hier in San Diego wohl nie werden.“
San Diego ist allerdings der Lieblingskurs von Paul Bonhomme - sowohl 2007 als auch 2008 hatte er die Rennen hier für sich entschieden. Seit Abu Dhabi konnte sein Team das Gewicht seiner Rennmaschine um ganze zwölf Kilo reduzieren. Dazu verlor Bonhomme selbst vier Kilo Körpergewicht. Beim Rennen Mitte April brachten Maschine und Pilot noch 45 Kilo mehr auf die Waage als Arch und sein Flugzeug.
„Die Jungs haben einen hervorragenden Job gemacht“, lobte Bonhomme. „Das ist ein wirklich gelungener Start. 30 Kilo weniger Gewicht machen bei Gravitationskräften von 10g in etwa 300 Kilo aus.“ Bonhomme ist sich allerdings nicht sicher, ob die 16 Kilo Gewichtsersparnis wirklich ausreichen, um die Kluft zu Arch zu überbrücken. Dieser hatte den Engländer in Abu Dhabi um gerade einmal 0,89 Sekunden geschlagen. „Keine Ahnung“, so Bonhomme gelassen, „wir müssen abwarten und Tee trinken...“
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