Österreich

AUA setzt weitere Restrukturierungsschritte

Die 50sitzigen Canadair Regional Jets werden bis Sommerflugplan 2010 ausgemustert, so der AUA Vorstand - Foto: R. Reiner / Austrian Wings

Insgesamt 14 50Sitzer weniger, Ausmusterung aller bis Sommerflugplan 2010, Reduktion der Dash 8-300, teilweiser Ersatz durch Dash 8-400, 400 Vollzeitstellen fallen weg

Die Austrian Airlines Group hat in der vergangenen Woche die ersten Maßnahmen ihres Nachhaltigkeitspakets präsentiert, mit dem sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern will. Das Management hat nun die nächste Maßnahme beschlossen: Wir werden Flugzeuge mit 50 Sitzen durch größere Flugzeuge ersetzen. Der Grund für diese Entscheidung ist die Tatsache, dass der Einbruch im hochpreisigen Geschäftsreisemarkt es nicht mehr ermöglicht, die 50-Sitzer profitabel zu betreiben. Größere Flugzeuge bieten deutlich niedrigere Stückkosten.

Wir werden daher zum Sommerflugplan 2010 die 50sitzigen Canadair Regional Jets, die von Tyrolean Airways unter der Marke Austrian arrows betrieben werden, aus dem Dienst nehmen. Zudem werden wir die Dash 8-300-Flotte reduzieren und teilweise durch Dash 8-400 ersetzen. Insgesamt werden wir die 50-Sitzer-Flotte um bis zu 14 Flugzeuge reduzieren. Die Strecken, die bislang von den 50-Sitzern bedient worden sind, werden in Zukunft von vorhandenen größeren Flugzeugen betreut. Zudem werden wir Flugzeuge, die wir bislang nur für Charterflüge einsetzen, auch für den Liniendienst verwenden. Durch diese Maßnahmen kann die Austrian Airlines Group das Netzwerk zu deutlich niedrigeren Stückkosten bedienen.

Manfred Helldoppler, Geschäftsführer der Tyrolean Airways dazu: „Im Verlauf der letzten Monate hat sich am Markt verstärkt bewiesen, dass Flugzeuge mit einer Kapazität von 50 Sitzen zunehmend schwieriger gewinnbringend einzusetzen sind. Dies gilt sowohl für den Transfer-, als auch insbesondere für den Punkt-zu-Punkt Verkehr, weil die Kunden immer weniger bereit sind, hohe Tarife zu bezahlen. Diesem Markt- und Nachfragetrend können auch wir uns nicht verschließen und müssen ihm im Rahmen unserer Möglichkeiten Rechnung tragen.

„An unserer Strategie als Netzwerkcarrier mit Schwerpunkt auf die Märkte in Zentral- und Osteuropa halten wir fest. Wir müssen aber auf die massiven Veränderungen am Markt reagieren. Diese Veränderungen sind strukturell. Wir erwarten, dass die Nachfrage im hochpreisigen Geschäftsreiseverkehr in den kommenden Jahren schwach bleiben wird. Auf diese Entwicklung müssen wir unsere Flottenstruktur ausrichten“, so die Austrian-Vorstände Dr. Peter Malanik und Dr. Andreas Bierwirth.

„Wir überprüfen derzeit unser gesamtes Netzwerk – alle Strecken, Frequenzen und Transferknoten – und werden dieses entsprechend der Marktsituation anpassen. Hierbei stehen folgende Kriterien für uns im Vordergrund: Wir wollen durch den Einsatz größerer Flugzeuge die Profitabilität trotz niedrigeren Yields steigern. Und wir wollen die wertvollen Transferströme und das Netzwerk im Fokusmarkt CEE erhalten.“
Die Austrian arrows-Flotte umfasst derzeit 55 Flugzeuge, die fast zur Gänze in Wien stationiert sind. Die Reduktion der Flotte um bis zu 14 Flugzeuge wird daher am Standort Wien stattfinden. Durch diese Reduktion werden auch Arbeitsplätze entfallen: Wir rechnen damit, dass wir bei Tyrolean und anderen Bereichen der Austrian Airlines bis zu 400 Vollzeitstellen weniger benötigen. Diese Stellenreduktion ist Teil des Abbaus von insgesamt 1000 Vollzeitstellen innerhalb der Austrian Airlines Group bis Mitte 2010, den wir bereits in der Vorwoche kommuniziert haben. Wir sind auch im Fall der 50er-Flotte bemüht, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. So werden wir gemeinsam mit den Betriebsräten Alternativmöglichkeiten wie Teilzeitkonzepte prüfen. Aber auch hier gilt leider, dass Kündigungen vermutlich nicht völlig zu vermeiden sein werden. Im Fall der Flugbegleiter wird der Abbau voraussichtlich durch die normale Fluktuation möglich sein.

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