Geringeres Budget für US-Militär kostet Arbeitsplätze
(pte/15.07.2009/13:00) Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing hat kürzlich bekannt gegeben, 1.000 Stellen in der Militärsparte des Unternehmens einsparen zu wollen. Grund für die Maßnahme ist eine geplante Verringerung der Rüstungsausgaben, die von der Regierung Obama beschlossen wurde. "Von unseren Kunden sind in den vergangenen Wochen Entscheidungen getroffen worden, die es für uns notwendig machen, die Kapazitäten in bestimmen Bereichen zu kürzen. Wir sind gezwungen, sofortige Maßnahmen zu treffen und die Belegschaft zu reduzieren", heißt es in einem internen E-Mail von Boeing-Rüstungschef Jim Albaugh an die Belegschaft. "Die Benachrichtigung der betroffenen Arbeitnehmer beginnt noch diese Woche", so Albaugh. Die Boeing-Personalabteilung solle Betroffenen helfen, offene Stellen zu finden und Arbeitspakete zu erstellen, heißt es in dem E-Mail weiter.
Ob der Abbau der 1.000 Stellen in der Rüstungssparte des Unternehmens Teil des bereits im Januar angekündigten Abbaus von insgesamt 10.000 Arbeitsplätzen aufgrund fallender Nachfrage ist oder zusätzlich zu diesem Sparprogramm in Kraft treten soll, ist noch unbekannt. Der Jobabbau im Rüstungsbereich soll vor allem im Midcourse Defense Program und in der Future-Combat-Systems-Sparte greifen, so Albaugh in seinem Mail weiter. Beim Midcourse Defense Program handelt es sich um ein Raketenabwehrsystem, das die Vereinigten Staaten vor Raketenangriffen durch Schurkenstaaten schützen soll.
In Europa machen sich derzeit keine Nachfrageprobleme in der Rüstungsindustrie bemerkbar. "Der europäische Markt ist derzeit stabil. Man muss aber noch beobachten wie es sich in den nächsten Monaten entwickelt", so Alexander Reinhardt vom europäischen Boeing-Konkurrenten EADS im pressetext-Gespräch. "Wir haben feste Verträge für den Eurofighter, bei dem momentan die dritte Tranche gebaut wird. Die Verkäufe laufen gut und die Produktionsstätten sind ausgelastet", so Reinhardt. Derzeit betreibe EADS auch Kampagnen in der Schweiz und Indien, von wo künftig auch Aufträge einlangen könnten, sagt der Experte. (Ende)
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red AW / Pressetext.at