Letzte Aktualisierung: 29. November 2009 / 10:26 Uhr
Flugangst ist ein weit verbreitetes Phänomen, das vor allen Dingen nach Flugzeugabstürzen vermehrt auftritt. So wie momentan, nachdem innerhalb kürzester Zeit ein A 330 der Air France und ein A 310 der Yemenia mit insgesamt 386 Todesopfern abgestürzt sind. Die Ursachen für "Flugangst" sind vielfältig und reichen von Höhenangst über Klaustrophobie bis hin zum Kontrollverlust, also zum sich "fremden Menschen (den Piloten, Anm.) ausgeliefert fühlen". Zahlreiche große Fluglinien bieten deshalb ihren Kunden Fluganstseminare an, so auch die Austrian Airlines.
Wie AUA-Psychologe Robert Wolfger (Leiter der Flugangstseminare bei Austrian, Anm.) in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" (Ausgabe vom 06. 7. 2009) verriet, würden 99 % aller Teilnehmer seiner Seminare den Abschlussrundflug mitmachen, und rund 64 % hätten anschließend auch keine Flugangst mehr.
Übrigens, laut Dr. Wolfger sterben alleine in den USA jährlich rund 8.000 Menschen durch die Hand des Ehepartners, während es bei Flugzeugabstürzen weltweit etwa 1.000 sind. Heiraten sei also "viel gefährlicher als das Fliegen", so der Psychologe gegenüber dem Kurier. Betrachtet man diese Zahlen, so versteht man, warum die alte Pilotenweisheit, dass das Gefährlichste am Fliegen die Autofahrt zum Flugplatz sei, offenbar tatsächlich zutrifft.
Zur Person:
Dr. Robert Wolfger, seit 1979 bei Austrian Airlines tätig, studierte Philosohpie, Theologie, Humanbiologie und Psychologie in Österreich und Deutschland. Neben seiner Tätigkeit als Leiter der Flugangstseminare unterhält er auch eine eigene Praxis in Strasshof.
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red AW / PR