Österreich

Skylink - PROFIL veröffentlicht erneut brisante Daten

In der Causa Skylink ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Auftragnehmer warnten bereits 2005 vor Problemen - ab 2006 sprachen sie vom "Scheitern" - Management reagierte zögerlich - Baustopp und Vertragsausstieg könnten teuer werden

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wurde das Projektmanagement des Skylink-Terminals bereits Mitte 2005 - Monate vor der Grundsteinlegung - von dem mit der Haustechnik befassten Planungsbüro Freudensprung Engineering (FEG) vor Problemen und "massiven Projektstörungen" gewarnt - von jenem Büro also, dem bisher die Hauptverantwortung für die Verzögerung zugeschrieben wurde.

Die "profil" vorliegenden, teils streng vertraulichen Dossiers zeigen, wie FEG, später auch die Arbeitsgemeinschaft Heizung-Klima-Lüftung (Arge HKL), die Begleitende Kontrolle (BK) durch Spirk & Partner und sogar die mit der Projektsteuerung betrauten Büros Drees & Sommer sowie Fritsch, Chiari & Partner, immer wieder Schwierigkeiten aufzeigten: FEG sprach von "unkontrollierter Änderungsflut", einem "absoluten Desaster" bei der Planung durch den Architekten; die Arge HKL kritisierte außerdem die Kommunikation
"zwischen Tür und Angel"; die Projektsteuerung bemängelte die fehlende "effiziente Entscheidungsstruktur der Auftraggeberseite" und "widersprüchliche Aussagen" und die BK monierte: "Es fehlt die Gesamtkoordination für die Planung."

FEG warnte bereits 2006 vor dem "Scheitern des Projekts in Zeit und Kosten".

Anfang 2007 machten die Gesamtkosten für Änderungen bereits annähernd 33 Millionen Euro aus. Mitte 2008 wurde erstmals ein Baustopp überlegt. Der nun verhängte Baustopp samt Kündigung der Verträge mit 107 Konsulenten und Unternehmen werde für den Flughafen teuer werden, berichtet "profil": Einerseits könnte der Vertragsausstieg nicht rechtskonform geschehen sein; wenn doch, müssten die Aufträge neu
ausgeschrieben werden - mit entsprechend teurer Stehzeit. Kostspielig könnte auch die ungeklärte Haftungsfrage für die derzeit verlassene Baustelle und die Zuständigkeit bei später anfallenden
Garantieleistungen werden: Juristen rechnen mit einem "Wust an Prozessen".

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