Der abgerissene Bug der Pan Am 747 wurde zum Symbol der Tragödie von Lockerbie - heute gilt als gesichert, dass der verurteilte Lybier El Megrahi keinesfalls der (alleinige) Täter sein kann - Foto: unbekannt
In einem Exklusivinterview mit Ian Ferguson und Lucy Adams für die britische Tageszeitung "The Herald" in Tripoli, sagte der schwer an Krebs erkrankte mutmaßliche Lockerbieattentäter El Megrahi, dass "wir alle die Wahrheit wissen wollen. Die Wahrheit stirbt nie." Obwohl er an Krebs im Endstadium leidet und nur noch wenige Monate zu leben hat, ist es Megrahi besondes wichtig, seinen Namen reinzuwaschen. Schützenhilfe erhält er dabei von vielen Angehörigen der Opfer, wie etwa Dr. Jim Swire, der seine Tochter Flora bei dem Unglück vor fast 21 Jahren verloren hat.
Von der britischen Justiz zeigte sich Megrahi enttäuscht: "Ich habe das Gefühl, dass die britische Regierung eine öffentliche Untersuchung der Angelegenheit vermeiden möchte, da es für sie (die britische Regierung, Anm.) und die USA äußerst unangenehm werden könnte. Eine solche Untersuchung würde zeigen, wie tief die USA in die Tragödie von Lockerbie involviert waren, und es würde sie eine Menge Geld kosten." Und weiter: "Ich habe damals ein faires Verfahren erwartet, doch es war alles andere - viele der Unterlagen, die meine Verteidigung angefordert hat, waren fast bis zur Unkenntlichkeit geschwärzt."
Er habe immer für die Rückkehr zu seiner Familie gebetet und seit der Krebsdiagnose "umso mehr", so Megrahi im Interview. Die Leute in Schottland seien "sehr freundlich" und hätten ihn mit "Briefen und Postkarten unterstützt".
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Links:
Das vollständige Interview im HERALD
Vereinigung Gerechtigkeit für Megrahi
Victims of Pan Am Flight 103 (Vereinigung von Hinterbliebenen)
The Boy who Fell Out the Sky (Der Bruder eines Opfers hat seine Trauer in diesem Buch verarbeitet)
BBC-Bericht vom 21. Dezember 1988
Titelseite der New York Times vom 22. Dezember 1988
BBC-Slideshow anlässlich des 20. Jahrestages der Katastrophe
red AW