Reportagen

Air Expo 2009 in Zell am See

Vergangenes Wochenende war der ansonsten eher beschauliche Flugplatz Zell am See ein umtriebiger Ort – 55 Aussteller, 250 Luftfahrzeuge und rund 4.000 Besucher strömten zur diesjährigen Air Expo. Ein Fotobericht von Andreas Lötsch für Austrian Wings.

Bereits zum sechsten Mal fand die Air Expo in Zell am See statt. Diesmal war der Termin das erste Septemberwochenende, der 5. und 6. September 2009.

Dabei hatten die Veranstalter auch das Glück des Tüchtigen – denn gerade fast 24 Stunden vor der Messe verabschiedete sich das Sommerwetter mit Temperatursturz und Intensivem Regen.

In der Nacht zum Messebeginn hatten die Berggipfel rund um Zell zum ersten Mal in diesem Jahr eine Schneehaube.

Aber schon am Samstagmorgen, rechtzeitig zu Messebeginn, zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und die Air Expo Zell konnte somit auch wettertechnisch „störungsfrei“ ihre ersten Besucher empfangen.

Das Interesse der Gewerbetreibenden, ihre Produkte auf der Air Expo Zell am See zu zeigen, war diesmal besonders groß, und so fanden sich mehr als 50 Aussteller in der Teilnehmerliste.

Gezeigt wurde ein breites Angebot an Flugzeugen verschiedenster Klassen. Der Schwerpunkt lag bei den renommierten Herstellern von Luftfahrzeugen der UL – Klasse wie z.B. Eurostar, FK – Leichtflugzeuge, Dynamic, CT Flight Design, HB Flugtechnik, um nur einige zu nennen.

Eurostar hat ja in diesem Jahr das neue Modell Eurostar SLW präsentiert, eine Weiterentwicklung des SL. Mit 2 Flächentanks (a 60lt) hat man eine Reichweite von bis zu 1300km.

Das Cockpit der neuesten Cessna, Cessna 400 Corvalis

Bei FK gab es neben der FK9 Mark IV auch das brandneue Modell FK9 ELA zu sehen.
Das ausgestellte Flugzeug präsentierte sich mit Topausstattung – gleich 3 Bildschirme im Cockpit, so etwas erwartet man bei einem UL eigentlich nicht, doch wie man sieht, hat die Technologie des Glascockpits mittlerweile auch die UL Klasse erreicht.

Ungewohnt - Glascockpit im UL – Flugzeug, FK9-ELA

Natürlich waren auch Flugzeuge aus anderen Gewichtsklassen zu sehen, unter anderem von Cirrus, Diamond, Aquila, und auch unübersehbar hatte sich sogar eine Pilatus PC12 unter die ausgestellten Luftfahrzeuge gemischt.

Seitens Diamond Aircraft hat man die neueste Version der Katana DV20 sowie eine DA42 NG mit den Austro Engine Triebwerken entsandt, um sie in Zell dem interessierten Publikum und potentiellen Käufern zu präsentieren.

Diamond DA42NG mit dem wuchtigen Austro Engine Motor

Die Diamond DA42 ist ja mit den neuen Motoren nun noch „österreichischer“ geworden – wie das Flugzeug werden diese ebenfalls im niederösterreichischen Wiener Neustadt gefertigt.

Doch auch an anderen Produkten und Informationen rund um das Thema Fliegerei hat es in Zell am See nicht gemangelt.

Begonnen vom „hauseigenen“ Info Stand des Flugplatz Zell am See, über Flugzeugversicherungen, Mobile Tankanlagen, Pilot Shops, Flugzeugvercharterung sowie über den Modellbauclub Pinzgau, waren zahlreiche kommerzielle und nonkommerzielle Organisationen vertreten.

Unter anderem stellte sich die Firma Florida Flyers vor – ein Unternehmen mit Sitz in St. Augustine / Florida, das ein umfangreiches fliegerisches Angebot offeriert, angefangen bei der Ausbildung, über Lizenzerweiterungen und Stundensammeln im (Flieger-) Urlaub.

Nachmittags gab es an beiden Messetagen auch Flugvorführungen, bei denen einige Aussteller ihre Produkte in der Luft präsentierten, beispielsweise Cirrus und Eurostar.

Zwei Flugzeuge des Typs Eurostar bei ihrer Vorführung im Rahmen des Flugprogramms

Auch in der Öffentlichkeit weniger bekannte Fluggeräte, wie Gyrocopter und Trikes zeigten sich in ihrem luftigen Element, begleitet von einem motorisierten Paragleiter, eine Husky führte Bannerflüge durch.

Paragleiter mit Motor – kein Flugzeug aber eine gute Alternative

Das Savage UL ist ein Gerät, das Spaß garantiert – das Flugzeug, das optisch an eine Piper Super Cub erinnert. hat Langsamflugeigenschaften welche denen des Fieseler Storchs nahekommen. Kürzeste Start und Landestrecken sind mit dieser Maschine also kein Hindernis.

Die Savage von Tom Huber – (fast) keine Piste ist ihr zu kurz

Hanndes Walcher moderierte die Vorführungen, die das Highlight an beiden Messetagen waren, mit fachkundigem Kommentar.

Wegen eines laufenden Akuteinsatzes konnte der in Zell am See stationierte Rettungshelikopter „Heli Alpin 6“ am Samstag zwar seine geplante Vorführung nicht zeigen, olte das aber wie geplant am Sonntag mit einer Demonstration einer Seilbergung nach.

Das Publikum war sichtlich beeindruckt, und das obwohl es Walter Extra, er Begründer der Firma Extra, afgrund Schlechten Wetters auf der Flugstrecke seine geplante Teilnahme an der Air Expo kurzfristig absagen musste.

Walter Extra hätte bei den Flugvorführungen mit seiner Extra 300 dem Publikum sicherlich den Atem stocken lassen und es verzaubert.
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Das mit dem Verzaubern hat „Mr. Air Expo“, Hannes Walcher, mit seinem Team dennoch geschafft.

Am Samstagabend gab es nach Messeschluss eine Expo Party, welche mit einem aufwändigen Feuerwerk und einer Lasershow im Hangar gekrönt wurde.

Eine große Zahl an Messebesuchern war direkt mit dem Flugzeug angereist, das Team der Air Expo hatte alle Hände voll zu tun, waren doch die dafür vorgesehenen Abstellflächen großteils in Wiesen durch den Regen zum Teil besonders aufgeweicht, aber mit viel Einsatz schaffte man es trotzdem, allen Flugzeuge Parkmöglichkeiten zu geben.

Besonders erwähnenswert - der Eintritt bei der Air Expo Zell war auch 2009 wieder gratis, durchaus keine Selbstverständlichkeit bei derartigen Messen, – der Besuch jedoch mit Sicherheit nicht umsonst.

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Text & Fotos: Andreas Lötsch