Die Plätze in den Maschinen sind gut gefüllt, doch in den Kassen der Airlines ist davon wenig zu spüren. Rund ein Jahr, nach Ausbruch der großen Wirtschaftskrise, sind die Preise für Flugtickets nach wie vor im Keller, und die Lockangebote mancher Fluglinien verstärken diesen wirtschaftlich tödlichen Trend nach unten.
Ryanair beispielsweise ist für ihre Kampfpreise bekannt. Zum Tag der deutschen Einheit bot der irische Billigflieger 20.000 Tickets um 20 Cent an. Die Lufthansa, welche die Billigflieger zu wichtigen Konkurrenten erklärt hat, stellte zu diesem Anlass auf Einheitspreis um: 24 Stunden lang konnten Passagiere für den Winter Hin- und Rückflüge für zwei Personen quer durch Deutschland für 149 Euro buchen - günstiger als eine Reise beispielsweise mit dem ICE.
Auslastung über 80 Prozent
Die Auslastung der Flieger der beiden größten deutschen Fluggesellschaften, Air Berlin und Lufthansa, lag im September jeweils bei mehr als 80 Prozent.
Doch die Auslastung alleine macht das Kraut nicht fett - "Wir haben zwar Passagiere, verdienen mit diesen aber im Schnitt 20 Prozent weniger als vor der Krise", sagte etwa der für Marketing und Vertrieb zuständige Lufthansa-Bereichsvorstand Thierry Antinori dem "Handelsblatt" (Dienstag).
Sparen ist angesagt
Ein Ende der Krise ist daher vorerst nicht in Sicht. "Die Branche hat im ersten Halbjahr 2009 den stärksten Einbruch bei den Passagierzahlen in der jüngsten Geschichte der deutschen Luftfahrt erlebt", so der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), Michael Engel. Dies schmerze und könne nicht „ohne Folgen“ bleiben.
Zahlreiche Fluggesellschaften, darunter Lufthansa, Air France/KLM, British Airways und Austrian Airlines, haben sich daher strenge Sparprogramme verordnet. Durch weniger Mitarbeiter sollen die Kosten gesenkt werden und auch bei niedrigeren Erlösen Gewinne (wieder) möglich werden.
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