International

Flughafen Friedrichshafen - Neues Wettersystem für mehr Sicherheit

Neues System liefert noch präzisere und langfristige Wettermeldungen am Bodensee-Airport – automatische Wettermeldungen auch außerhalb der Betriebszeiten im 24-Stunden-Betrieb.

Am Flughafen Friedrichshafen sorgt ein neues Wettersystem mit 24-Stunden-Zugriff auf aktuelle Wetterdaten für noch mehr Sicherheit im Flugverkehr. Dazu hat der Bodensee-Airport in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) eine neuartige Wettererfassung installiert, die automatische Wettermeldungen im Halbstunden-Takt liefert. Innerhalb der nächsten sechs Monate wird der Deutsche Wetterdienst das neue Programm des Flughafens Friedrichshafen auf Zuverlässigkeit und Genauigkeit der automatischen Wettererfassung prüfen. Durch das eingesetzte System MIDAS IV ist der Flughafen Friedrichshafen wie auch internationale Verkehrsflughäfen in der Lage, noch präzisere Daten für Piloten und Fluggesellschaften zu liefern.

 Wetterprognosen rund um die Uhr

Gerade bei Starts und Landungen müssen Piloten über die aktuellen Wetterbedingungen, die am Flughafen vorherrschen Bescheid wissen, dazu gehören Sichtverhältnisse, Windrichtung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Niederschlagsmenge. „Durch das neue System können wir jetzt rund um die Uhr exakte Wettermeldungen auch außerhalb unserer Flughafen-Betriebszeiten liefern“, sagt Philipp Kramer, Dienststellenleiter des Tower Friedrichshafen. So könne sich das Wetter am Zielort während des Fluges jederzeit erheblich ändern. „Wenn jetzt zum Beispiel Skishuttle-Flüge aus Moskau in der Nacht in Richtung Friedrichshafen starten, haben die Piloten bereits die aktuellen Wetterdaten aus der unmittelbaren Umgebung von Friedrichshafen und wissen, auf welches Wetter und Sicht sie sich einstellen müssen“, sagt Kramer. Ein Vorteil, der Allen zu Gute komme. Piloten der Allgemeinen Luftfahrt können sich jetzt auch rund um die Uhr über alle wichtigen Wetterdaten vor Ort informieren.

Exakte Messwerte bei jedem Wetter

Darüber hinaus sorgt die neue Technik im Vergleich zum alten System für noch präzisere Messdaten. So unterscheidet ein neuer Sensor, der das gegenwärtige Wetter, Niederschlagsmenge und Sichttrübung misst, zwischen mehr als 80 verschiedenen Niederschlags- und Wetterarten. Aber auch die Bestimmung der Pistensichtweite (Runway Visual Range RVR) – hier wird die beispielsweise bei Nebellagen wichtige Bodensicht entlang der Start- und Landebahn berechnet – ist mit Messwerten zwischen 75 und 2000 Meter noch genauer. Zudem sind die eingesetzten Ultraschallsensoren zur Messung der Windrichtung und Geschwindigkeit ohne mechanische Teile und daher komplett wartungsfrei. Die Wetterwerte werden alle zehn Sekunden gemessen und im Halbstunden-Takt mit weiteren Informationen der Fluglotsen an den Deutschen Wetterdienst weiter gegeben – worauf die Piloten weltweit zugreifen können.

Links:

Flughafen Friedrichshafen

red AW / Flughafen Friedrichshafen