Luftfahrtindustrie bleibt auch 2010 in den roten Zahlen
Die Passagiernachfrage im Luftverkehr ist im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4 Prozent gestiegen. Das is
t das Ergebnis der Verkehrszahlen für den Monat Januar, die die International Air Transport Association (IATA) heute vorgelegt hat. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Nachfrage ist die Auslastung im Januar im Passagiergeschäft bei einer gleichzeitigen Kapazitätserhöhung von 1,2 Proz ent auf 75,9 Prozent, im Frachtgeschäft bei einer Kapazitätserhöhun g von 3,7 Prozent auf 49,6 Prozent gestiegen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 40,1 Prozent und entspricht einer Verbesserung um 28 Prozent.
Die Steigerung der Nachfrage im Jahresvergleich spiegelt eher eine Erholung vom steilen Nachfragerückgang von Anfang 2009 wider als eine dramatische Verbesserung im Januar 2010. Verglichen mit Dezember 2009 ist saison
bereinigt die Passagiernachfrage um 0,5 Prozent und die Frachtnachfrage um 3,0 Prozent angestiegen.
Giovanni Bisignani, Director General und CEO der International Air Transport Association: ?"Die Fluggesellschaften haben zwei bis drei Jahre Wachstum verloren. Die Nachfrage entwickelt sich in die richtige Richtung, besonders ermutigend ist der Anstieg beim Frachtvolumen von 3 Prozent von Dezember auf Januar. Wir können die Zukunft langsam mit vorsichtigem Optimismus sehen, aber bessere Volumen bedeuten nicht zwangsweise einen besseren Ertrag. Die Erträge im Passagiergeschäft sind weiterhin 15 Prozent unter den Spitzenwerten. Und wir erwarten für 2010 Verluste von 5,6Milliarden US-Dollar.?"
Aufgeschlüsselt nach Regionen gibt es große geographische Unterschiede bei den Verbesserungen. Der stärkste Aufschwung wurde in Märkten verzeichnet, in deren sich die Wirtschaft von der Wirtschaftskrise besonders stark erholt hat: In Asien, Lateinamerika und dem Nahen und Mittleren Osten.
Bei Fluggesellschaften in Europa und Nordamerika ist die Nachfrage im Januar jeweils verglichen mit dem Vorjahresmonat um 3,1 und 2,1 Prozent angezogen. Airlines in dieser Region haben gegenüber dem Tiefstand Anfang 2
009 rund 6 Prozent zugelegt, bleiben aber 4 bis 6 Prozent unter den Spitzenwerten von Anfang 2008. Im asiatisch-pazifischen Raum ist die Nachfrageum 6,5 Prozent, in Lateinamerika um 11 Prozent und in Afrika und 6,3 Pro
zent gestiegen. Fluggesellschaften im Nahen und Mittleren Osten, die auchwährend der Rezession gewachsen sind, verzeichneten ein Nachfrage-Plusvon 23,6 Prozent.
Bisignani: "?Wir beginnen einige ermutigende Zeichen bei der Nachfrage zu sehen, wenngleich mit großen Unterschieden in den einzelnen Regionen. Leider hindern die Beschränkungen des archaischen bilateralen Systems Fluggesellschaften daran, wie andere Branchen auf Chancen am Markt zu reagieren. Politische Grenzen beschränken die Möglichkeiten für Konsolidierungen. Und wir brauchen weiterhin Regierungen, um die Öffnung der Märkte zu verhandeln.?Unter der Federführung der IATA Initiative ?Agenda for Freedom? haben im November 2009 sieben Regierungen (USA, Chile, Malaysia, Panama, Singapur, die Schweiz sowie die Vereinigten Arabischen Emirate) und die Europäische Kommission eine multi-laterale Erklärung zu politischen Leitlinien verabschiedet, die sich auf die Liberalisierung des Luftverkehrs beziehen."
Der Luftfahrtverband IATA (International Air Transport Association) repräsentiert rund 230 Fluggesellschaften weltweit, die 93 Prozent des internationalen Luftverkehrs ausmachen.
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(red / IATA / W&P)