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Kontaminierte Kabinenluft - Untersuchungen gefordert

Letzte Aktualisierung: 25. Mai 2010 / 06:03 Uhr

 

Die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“, die „Vereinte Dienstleistungsgesellschaft“ (ver.di) und die „Unabhängige Flugbegleiter Organisation“ (UFO) fordern von Politik und Aufsichtsbehörden sowie den Fluglinien und der Industrie, sich der Problematik der „kontaminierten Kabinenluft“ unverzüglich anzunehmen.

Konkret werden eine umfassende Untersuchung über die von in die Kabine gelangten Ölrückständen ausgehende Gefährdung von Menschen, eine lücken- und vorbehaltlose Erfassung diesbezüglicher Zwischenfälle bei der BFU, die Entwicklung wissenschaftlich unabhängiger Nachweisverfahren und geeigneter Gegenmaßnahmen gefordert.

Diese Gegenmaßnahmen könnten etwa der Einbau von Filtern und Warngeräten sein.

„Wenn die Gesundheit und Sicherheit von Menschen auf dem Spiel steht, können und dürfen die Verantwortlichen das Problem nicht einfach aussitzen“, so die Gewerkschaften einhellig in einer Stellungnahme.

Und weiter: „Dass der zukünftige Dreamliner von Boeing (B787) die Kabinenluft nicht mehr aus den Triebwerken beziehen wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber Politik, Behörden und Industrie sind aufgefordert, sofort und umfassend im Sinne des präventiven Gesundheitsschutzes der Crews und Passagiere bei bestehenden Flugzeugen zu handeln.“

Anhand bisher aufgetrener Fälle ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass gewisse Flugzeugmuster, wie etwa die BAE 146 und die Boeing 757 verhältnismäßig häufig von dem Problem der kontaminierten Kabinenluft betroffen sind.

Professor Winder, ein australischer Toxikologe, bemängelte in Bezug auf die BAE 146: „Zuerst kamen 1997 zwei Piloten und eine Stewardess. Etwas später wurden aus drei fünf, aus fünf wurden zehn, dann zwanzig. Da habe ich realisiert: Hier ist etwas im Gang. Dann tauchte ein französischer Kollege mit ähnlichen Fallzahlen von Betroffenen auf, die die gleichen Probleme hatten. Da war mir klar: Wir haben hier ein internationales Problem!“

Laut "Wikipedia" gab Avro damals Probleme des Atemluftsystemes zu, sorgte aber nicht für Verbesserungen. Bis heute seien 233 Fälle bekannt, das entsprechen 22,19% der gesamten Vergiftungen, die auch aerotoxisches Syndrom genannt werden.

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Links:

Süddeutsche: "Unsichtbares Gift betäubt Piloten"

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Tim van Beveren (der international anerkannte Luftfahrtexperte und Pilot hat sich ausführlich mit dem Problem des "Aerotoxischen Syndroms" befasst und nimmt Meldungen von Verdachtsfällen betroffener Passagiere und Besatzungsmitglieder entgegen)

Welcome Aboard Toxic Airlines (DVD des ehemaligen Piloten Tristan Loraine)

Wissenschaftliche Studien zum Thema "Kontaminierte Kabinenluft"

Global Cabin Air Quality Executive

Auflistung bekannter Vorfälle seit 1983

Blog des ehemaligen Flugkapitäns Andreas Tittelbacher

(red)