"Die Abgabe ist nicht sinnvoll und Ryanair wäre davon stark betroffen", sagt Jürgen Pieper, Analyst bei Metzler Equities, im Gespräch mit pressetext. "Das Unternehmen hat recht, sich darüber zu beschweren." Wie das Beispiel der Niederlande gezeigt hat, überwiegen im Vergleich zu den Mehreinnahmen aber auch für den Staatshaushalt die negativen Folgen. So drohen nicht nur Airlines und das Flugangebot sondern auch Passagiere ans Ausland verloren zu gehen.
Gefahr für Billig-Flieger
"Die Flughäfen in Zürich, Amsterdam, Brüssel oder auch Wien bilden eine starke Konkurrenz für Deutschland", meint Pieper. Andererseits hat sich der Kunde, an den die Steuer schließlich weitergegeben wird, ohnehin bereits an die verschiedenen Aufschläge auf den Flugpreis gewöhnt. Geschäftsreisende machen ihre Reisegewohnheiten zudem wohl kaum von der Zusatzabgabe abhängig. "Ein Betrag in dieser Größenordnung fällt da kaum ins Gewicht", so der Experte gegenüber pressetext. Allerdings bilden die Zusatzkosten gerade im Segment der Billig-Flieger eine Verlustgefahr.
Bei Durchsetzung der Steuer droht Ryanair damit, die Maschinen von den Airports Hahn, Weeze und Bremen abzuziehen. Darüber hinaus will Fluglinien-Boss O'Leary überdenken, andere deutsche Ziele anzufliegen. "Die vorgeschlagene Touristensteuer macht Deutschland zu einem teuren Reiseziel", wird der Ryanair-Chef vom Branchenportal eTN zitiert. Sie schadet dem Wettbewerb und führt zu Verlusten an Besuchern, Jobs und Einnahmen im Tourismus, so O'Leary. Die gesamte Luftfahrtbranche hat gegen das Vorhaben der Regierung protestiert.
(red / pressetext.de)