Reportagen

Fotoreportage "50 Jahre Flugplatz Ried-Kirchheim"

Der Flugplatz Ried-Kirchheim aus der Luft anlässlich der "Airpower Ried-Kirchheim"

Am 24. und 25. Juli 2010 feierte der kleine oberösterreichische Flugplatz Ried-Kirchheim sein 50jähriges Bestehen. Austrian Wings war für Sie vor Ort.

Oberösterreich. Innviertel. Beschauliche Landschaften, malerische Dörfer. Eine Idylle. So könnte man die Gegend um den Flugplatz Ried-Kirchheim beschreiben, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1958 zurückreichen.

Damals, 13 Jahre nach dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg, der 55 Millionen Menschen das Leben gekostet hatte, und drei Jahre nach dem Abzug der letzten Besatzungssoldaten aus Österreich, kaufte der flugbegeisterte Gemeindearzt von Kirchheim und Wippenham, Dr. Otto Paul, auf eigene Kosten einige Grundstücke um darauf einen Flugplatz mit einer 400 Meter langen Graspiste zu errichten und nahm dafür sogar einen Privatkredit auf. Den ehemaligen Grundstückseigentümern sicherte er eine kostenlose medizinische Versorgung auf Lebenszeit zu.

Zum 50jährigen Bestehen besuchte auch eine Bückerformation den Flugplatz Ried-Kirchheim

Zwei Jahre später war es schließlich soweit, genauer gesagt am 25. September. An diesem Tag wurde der erste Flugplatz des Innviertels seiner Bestimmung übergeben. Nur wenig später erfolgte die Eintragung des SFC-Ried ins Vereinsregister. Zur Eröffnung des Flugplatzes kamen rund 10.000 Besucher!

Im Jahr 1961 wurde eine Jodel D140 erworben, die das Kennzeichen OE-DOP, für Dr. Otto Paul, trug.

Die ehemalige OE-DOP (für Dr. Otto Paul), die heute das Kennzeichen D-EISA trägt und in Deutschland stationiert ist, durfte bei der 50 Jahr Feier des Flugplatzes natürlich nicht fehlen

Im Laufe der Jahre wurde der Flugplatz immer wieder ausgebaut und modernisiert, sei es 1967 durch den Bau eines zweiten Hangars oder 1973 durch die Verlängerung der Pistea auf 600 Meter. Ein Jahr später fand der erste Privatpilotenkurs statt, eine Cessna 150 wurde angekauft.

Im Jahr 1985 wurde ein moderner Kontrollturm errichtet, und zwei Jahre später die Graspiste asphaltiert - damit war nun ein ganzjähriger Flugbetrieb möglich.

Als im Jahr 2008 auf dem kleinen Flugplatz mit der Kennung LOLK die Weltmeisterschaft im Präzisions- und Navigationsflug abgehalten wurde, erfolgte ein Neubau des Towers sowie eines Gastronomiebetriebes, der die alte klassische „Fliegerkantine“ ablöste.

Im Vordergrund hat es sich ein Storch auf dem Kontrollturm gemütlich gemacht, der - ohne Eintritt zu bezahlen, schließlich ist er ja selbst Flieger - das Programm der Bell Cobra (im Hintergrund zu sehen) beobachtet und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt

50 Jahre Ried-Kirchheim - harmonisches Miteinander

Während andere Flugplätze in Österreich mit Anrainerbeschwerden und Bürgerinitiativen zu kämpfen haben, hat man in Ried-Kirchheim die Öffentlichkeit hinter sich. Man hat sich arrangiert. Anrainer werden zu Flugplatzfesten eingeladen, das Flugplatzgelände wird für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Und wenn seitens der Gemeinde oder der Kirche beispielsweise aufgrund einer festlichen Aktivität die Bitte an die Flieger herangetragen wird, den Flugbetrieb temporär einzustellen, so wird dem Rechnung getragen - ein Rezept für ein friedliches Miteinander, das dazu geführt hat, dass die Bevölkerung „ihren“ Flugplatz ins Herz geschlossen hat.

Rund 6.000 Besucher  bei der 50 Jahr Feier- zumeist aus der näheren Umgebung - zeugen von der engen Bindung der Innviertler an "ihren" Flugplatz

Video von der "Airpower Kirchheim" - Quelle Youtube / Inntv.at

Und so ist es wenig verwunderlich, dass trotz regennasser verschlammter Wiese rund 6.000 Besucher zur "Airpower Ried-Kirchheim" kamen um mit dem SFC-Ried das 50jährige Bestehen ihres Flugplatzes zu feiern. Auch der mittlerweile verstorbene Dr. Otto Paul ist nicht vergessen - an ihn erinnert eine Gedenktafel aus Bronze am Flugplatz, den es ohne ihn nicht gäbe.

Anflug auf die Piste 30 von Ried-Kirchheim; rechts ein Teil der 6.000 Besucher

Dem engagierten Team des SFC-Ried wünscht Austrian Wings alles Gute für die nächsten 50 Jahre, und Ihnen liebe Leser viel Freude bei Durchsicht der nun folgenden Fotos.

Fotoimpressionen:

Wem das Zusehen an der Asperrung zu langweilig wurde ...


... konnte selbst an einem Kunstflug teilnehmen


Der Notarzthubschrauber "Christoph(orus) Europa 3" ...


... wird vom deutschen ADAC und dem österreichischen ÖAMTC gemeinsam betrieben


Die Bell Cobra der FlyingBulls bei ihrer Ankunft - im Vordergrund eine Boeing Stearman, im Hintergrund Hangar und Kontrollturm des Flugplatzes

 


Die Bell Cobra der Flying Bulls ...


... mit Siegfried "Sigi" Schwarz am Steuer zeigte eine beeindruckende Flugvorführung


Der Fieseler Storch war ein zwei- bis dreisitziges Verbindungs- und Sanitätsflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und beeindruckt durch seine außergewöhnlichen Kurzstart-, Lande- und Langsamflugeigenschaften


Darüber hinaus ist der Storch auch noch besonders leise - die Personen im Vordergrund bemerkten ihn erst, als er schon aufgesetzt hatte und an ihnen vorbeirollte


Flightline - im Vordergrund die Cessna 150 OE-ATX auf der Generationen von Piloten das Fliegern erlernt haben


Harmonie zwischen Flugzeug, Mensch und Tier - diese Katze gehört, so wurde es dem Verfasser mitgeteilt, gewissermaßen zum "Inventar" des Flugplatzes und ließ sich weder vom Lärm der Menschenmassen noch vom Knattern der alten Kolbenmotoren stören


Zwei Scheibe Motorfalken beim Formationsstart; bei der vorderen Maschine handelt es sich um eine modernisierte Version mit Zweibeinfahrwerk


Zwei weitverbreitete Schulflugzeuge beim Formationsstart: Diamond Katana (weiß) und Cessna 150 (blau), im Vordergrund die zwei AT 6 Texan von Vater und Sohn Eichhorn


In Ried-Kirchheim wird auch Modellflug groß geschrieben


Selbstverständlich durften auch die "Kleinen" die Asphaltpiste nutzen - im Hintergrund ein Scheibe Motorfalke


Eine Superdimona und ein Segelflugzeug mit Hilfsmotor beim gemeinsamen Start als so genannter Schleppzug


Die Katana (Bild) ist neben der Cessna 150 eines der meistverbreiteten Schulflugzeuge weltweit; im Hintergrund eine Boeing Stearman


Kein Rauch, sondern Wasser: moderne Hochleistungssegelflugzeuge führen Wasser als Ballast mit


Vom modernen Kontrollturm aus hatten die Mitarbeiter des SFC-Ried alles im Blick


Auch zwei Tragschrauber - eine Mischung aus Flugzeug und Hubschrauber - wurden vorgeführt


Der Tragschrauber, auch Gyrocopter genannt, kommt ...


... bei Start und Landung mit extrem kurzen Strecken aus


Toni Eichhorn überprüft den Motor seiner Texan


Walter und Toni Eichhorn beim Formationsstart


Trotz der eher bescheidenen Motorleistung der AT 6 Texan ...


... boten die beiden ein beeindruckendes Flugprogramm von höchster Präzision


Drei Bücker Jungmann über dem Platz


Einer der Höhepunkte der "Airpower Ried" war sicherlich der Besuch von Hannes Arch, hier im Gespräch kurz nach seiner Ankunft, mit Erwin Berghammer vom SFC-Ried


Höchste Konzentration im Cockpit ...

... vor dem Start

Hannes Arch scheint mit seinen Flugvorführungen ...


... die Gesetze der Physik zu überlisten


Diese Beech Kingair führte einige tiefe Überflüge durch und landete anschließend


Diese Pilatus PC 6 Porter der Flying Bulls setzte laufend Fallschirmspringer ab


Auch Felix Steiner versetzte das Publikum durch atemberaubende Flugmanöver in Erstaunen


Philipp Haidbauer bereitet sich in der Boeing Stearman auf sein Flugprogramm vor


Die Boeing Stearman der Flying Bulls bei der Landung


Im Vordergrund die Boeing Stearman, zwischen den beiden Tragflächen ist die startende Christen Eagle zu erkennen


Bücker Formation auf dem Weg zum Flugplatz Ried-Kirchheim

Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Fotoreportage "100 Jahre Luftfahrt in Wels"

Vor 10 Jahren - Hapag Lloyd Notlandung in Wien

Fotostrecke Flugplatzfest Stockerau 2010

Fotostrecke "81 Jahre Flugplatz Spitzerberg"

Fotoreportage “Welser Flugtage 2009? (Bückertreffen 2009)

Live Foto- und Videoreportage A 380 Erstlandung in Österreich

Fotoreportage 80 Jahre Flugplatz Spitzerberg

Fotoreportage „100 Jahre LOXN“

Historischer Flugtag in Fischamend (LOWF)

Aspern – Wiens einstiger Flughafen

Links:

SFC Ried

Text und Fotos: Austrian Wings Media Crew