Das Konzern-Ergebnis werde am Ende des Jahres aufgrund dieser Entwicklung wohl über dem Vorjahreswert liegen. Bislang allerdings bleibt es mit 52 Millionen Euro um 21,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres – einerseits, da die Zinsbelastungen für die Ausbau-Investitionen voll durchschlagen und andererseits aufgrund eines positiven Sondereffekts aus dem Vorjahr. Das "unverwässerte" Ergebnis je Aktie, also der Gewinn je im Umlauf befindlicher Aktie, ging von 0,72 Euro auf 0,55 Euro zurück.
Von Januar bis einschließlich Juni zählte Fraport am Flughafen Frankfurt rund 24,5 Millionen Passagiere. Das sind 1,4 Prozent mehr Fluggäste als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009. An den fünf Standorten mit Mehrheitsbeteiligung kam Fraport auf knapp 38,6 Millionen Fluggäste. Der konzernweite Cargo-Umschlag wuchs im ersten Halbjahr um 30 Prozent auf etwa 1,22 Millionen Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen im Konzern stieg auf annähernd 350.000 (plus 4,2 Prozent).
"Der Anstieg des Verkehrsaufkommens an unserem Heimatstandort Frankfurt hat sich im Juli weiter fortgesetzt. Der erste Sommerferienmonat brachte Fraport erneut ein Passagierplus – diesmal lagen die Fluggastzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um fast acht Prozent höher", zeigte sich Schulte mit der jüngsten Verkehrsentwicklung zufrieden. "Damit verfestigt sich ein Trend, anders als noch vor drei Monaten, zu einem deutlich besseren Wachstum fürs Gesamtjahr. Insgesamt werden wir am Ende des Jahres in FRA einen Passagierzuwachs von drei bis vier Prozent verzeichnen können", zeigte sich Schulte zuversichtlich. Das Cargo-Aufkommen am Flughafen Frankfurt werde dank der spürbar anziehenden Weltwirtschaft bis zum Jahresende weiter kräftig, voraussichtlich mit zweistelligen Raten, zulegen.
Die Umsatzerlöse des Fraport-Konzerns beliefen sich im ersten Halbjahr auf 1.015,4 Millionen Euro. Bereinigt um die im Vorjahr veräußerte Beteiligung am Flughafen Hahn stieg der Umsatz im Berichtszeitraum um 58,7 Millionen Euro (plus 6,1 Prozent). Treiber der positiven Umsatzentwicklung war neben dem Verkehrswachstum am Standort Frankfurt insbesondere die überaus positive Entwicklung der Beteiligungen im türkischen Antalya und im peruanischen Lima. Speziell Antalya profitierte von einer insgesamt stark angezogenen Urlaubernachfrage.
"Im ersten Halbjahr haben unsere Geschäftssegmente durchweg zur Verbesserung des EBITDA beigetragen", führte Schulte aus. Fraport habe im ersten Halbjahr 2010 annähernd 20 Prozent des Umsatzes und sogar fast 30 Prozent des EBITDA im Externen Geschäft erzielt und so weltweit vom steigenden Verkehrswachstum profitiert. Die anziehende Nachfrage habe auch dem Segment Ground Handling am Standort Frankfurt Auftrieb verliehen. "Bemerkenswert ist die Tatsache, dass wir trotz wirtschaftlich immer noch schwieriger Zeiten im ersten Halbjahr an unserem Heimatflughafen erstmals einen Retail-Erlös von über drei Euro pro Passagier generieren konnten", legte der Flughafen-Chef dar. Die Ergebnisse der Segmente belegten, dass der Konzern strategisch bestens aufgestellt sei und dass man die Belastungen des vergangenen Jahres damit gut habe ausgleichen können. Von einer Fortsetzung des Aufschwungs in den nächsten Monaten werde man auf diese Weise weiter profitieren können.
Der operative Aufwand des Fraport Konzerns lag mit 753 Millionen Euro nur um 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt um den Konsolidierungseffekt aus dem Verkauf des Flughafens Hahn stieg der operative Aufwand um 18,2 Millionen Euro (plus 2,5 Prozent).
Der Personalaufwand lag in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 448,4 Millionen Euro um 15,2 Millionen Euro (3,5 Prozent) über dem Vorjahreswert. Gründe für den Anstieg waren in erster Linie der verkehrsmengenbedingte höhere Personalbedarf bei den Bodenverkehrsdiensten sowie Zuführungen zu bilanziellen Personalrückstellungen. Bereinigt um die Beteiligung am Flughafen Hahn stieg der Personalaufwand um 4,2 Prozent (18,1 Millionen Euro).
Der Sachaufwand lag im Berichtszeitraum mit 304,6 Millionen Euro um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Nach Bereinigung der Aufwendungen des Flughafens Hahn stieg der Sachaufwand leicht um 0,1 Millionen Euro an. Die insgesamt moderate Sachaufwandsentwicklung lässt sich auf geringere Aufwendungen für Fremdpersonal im Sicherheitsgeschäft sowie eine veränderte Verrechnung der Kabinenreinigung zurückführen.
Aufgrund deutlich positiver Umsatz- und insgesamt moderater Aufwandsentwicklung stieg das Konzern-EBITDA im Berichtszeitraum auf 304,6 Millionen Euro (plus 15,8 Prozent). Bereinigt um die Sondereffekte aus dem Verkauf des Flughafens Hahn stieg das EBITDA in den ersten sechs Monaten um 45,7 Millionen Euro (plus 17,7 Prozent). Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 27,3 Prozent auf 30 Prozent, auf bereinigter Ebene von 27,1 Prozent auf 30 Prozent. Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich von minus 40 Millionen Euro auf minus 92,6 Millionen Euro. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen höhere Netto-Finanzschulden resultierend aus der Ausbaufinanzierung. Das Vorjahresergebnis war zudem, wie erwähnt, durch einen einmaligen Sonderertrag positiv beeinflusst.
"Insgesamt sind wir mit der Entwicklung unseres weltweiten Geschäfts in den vergangenen Wochen und Monaten sehr zufrieden", sagte Schulte. "Die internationale Wirtschaftskrise ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Dennoch hat sich die Verkehrsentwicklung an unseren weltweit 13 Flughäfen sehr erfreulich entwickelt."
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(red / Fraport)