Wie der Onlinedienst AV-Herald unter Berufung auf die Auswertung der Flugschreiber der verunglückten MD 11F durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) berichtet, sei die Maschine zunächst vollkommen planmäßig innerhalb der Landezone der Piste 33L aufgesetzt, dann jedoch wieder vom Boden abgeprallt. Es seien zwei "Hüpfer mit heftigem Bodenkontakt" erfolgt, woraufhin die MD 11F schließlich zerbrochen sei und die Ladung Feuer gefangen habe.
Durch diesen Unfallhergang verdichten sich die Hinweise auf einen weiteren für dieses Muster "typischen" Zwischenfall.
MD 11 gilt als anspruchsvoll
Denn unter Piloten gilt die MD 11 vor allem während des Landeanfluges als extrem anspruchsvoll, besonders bei windigen Wetterbedingungen – in der Vergangenheit gab es bereits etliche Landeunfälle, die auf Bedienfehler zurückzuführen sind.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Großraumflugzeugen ist die MD 11 aufgrund des dritten Triebwerkes im Seitenleitwerk deutlich hecklastiger als vergleichbare Typen. Außerdem ist die Steuerung des Flugzeuges um die Querachse sehr leichtgängig, Stichwort “Relaxed Stability”.
Mehrere Unfälle in der Vergangenheit
Im März 2009 überschlug sich eine MD 11F der FedEx bei starkem Seitenwind bei der Landung in Tokio, wobei die Besatzung ums Leben kam (Austrian Wings berichtete). Ebenso wie nun offenbar in Riad setzte die Maschine damals zunächst auf und prallte von der Piste ab. Auch im Jahr 1997 hatte sich eine MD 11F der gleichen Airline nach einem instabilen Endanflug überschlagen. Mehrere weiter Un- und Zwischenfälle, mit teils tödlichem Ausgang, sind aktenkundig.
Ein erster Zwischenbericht zum Unfall in Riad wird für Herbst 2010 erwartet. Dann soll auch bekannt werden, ob die vom Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kolportierten Informationen, wonach die Maschine möglicherweise hochentflammbare Chemikalien und militärische Ausrüstung an Bord hatte, korrekt waren.
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(red)