Reportagen

"Gross und Klein - Modell und Wirklichkeit" am Flugplatz Kapfenberg

Kapfenberg, der idyllische Flugplatz direkt neben der Südbahn, aus der Luft gesehen - Foto: David Wildberger

Vom 26. August bis 05. September 2010, fand am Flugplatz Kapfenberg (LOGK) Bezirk Bruck an der Mur, Steiermark, die 15. Europameisterschaft im Modellkunstflug (F3A European Championship) statt. 68 Teilnehmer aus 25 Nationen nahmen an der Veranstaltung teil. Als krönenden Abschluß organisierte das "Airshowteam.Steiermark LOGK" Sonntag, dem 05. September 2010, eine große Flugshow, die Jung und Alt vollends begeisterte. Für Austrian Wings waren Franz Zussner (Text + Fotos), Andreas Lötsch (Fotos), Anton und David Wildberger (Fotos) vor Ort.

Österreich hat im Modellkunstflug insbesondere in der Klasse F3A-Motormodellkunstflug eine sehr lange und besonders erfolgreiche Geschichte. Der Kärntner Hanno Prettner beherrschte bis 1993, wie kein anderer, die Szene im Motormodellkunstflug und wurde dabei 7-mal Weltmeister. Seine Nachfolger hatten es nicht ganz so leicht, gehören aber auch zu den besten Europas. So erreichte das österr. Team, bestehend aus drei Piloten, bei der letzten F3A EM, die in Italien ausgetragen wurde, den dritten Platz und zwei Piloten erreichten sogar das Finale der 10 besten Europäer im Einzelbewerb.

Bei der Heim EM in Kapfenberg, ist das österr. Team, mit den Piloten Helmut Danksagmüller, Gerhard Mayr und Markus Zeiner, daher voll auf Angriff eingestellt, um das gute Ergebnis aus der Italien EM von 2008, noch zu übertrumpfen.

Manche Modelle kosten mehr als ein Kleinwagen - Foto: Franz Zussner

Oft vergehen hunderte, ja tausende Arbeitsstunden, ehe ein Modell fertiggestellt worden ist - Foto: Franz Zussner

 

Geflogen werden die heutigen, technisch ausgereiften Modelle durch Elektromotoren, die mit Hochleistungsakkus betrieben und mittels Fernsteueranlagen von Boden aus kontrolliert werden. Die Modelle dürfen eine maximale Länge und Spannweite von 2 Metern aufweisen und max. 5 kg. wiegen.

Maximal 5 Kilogramm darf ein solches Modell für den Wettbewerb wiegen - Foto: Franz Zussner

Beim Fliegen kommt es auf höchste Präzision der zu fliegenden Figuren an, die den Piloten teils bekannt und im Finale auch als unbekannte Programme, kurz vor dem Start, an diese mitgeteilt werden.

Fünf Punkterichter beurteilen die zu fliegenden Programme und nur durch sehr viel Talent und Training kann man dabei auch an die Weltspitze gelangen, was den teilnehmenden drei Österreichern, durchaus schon gelungen ist und mit Gerhard Mayr einen der europäischen Spitzenpiloten im Modellkunstflug, Klasse F3A, aufzuweisen hat.

Nach den vier Vorrunden hatten es alle drei Österreicher ins große Finale, das am Samstag, dem 04. September ausgetragen wurde, geschafft und erreichten im Teambewerb den hervorragenden zweiten Platz und Österreichs Nr. 1, Gerhard Mayr, schaffte im Einzelbewerb ebenfalls den zweiten Platz, also die Silbermedaille, hinter dem amtierenden Weltmeister Christophe Paysant-Le Roux aus Frankreich. Mit Helmut Danksagmüller auf Rang 8 und Markus Zeiner auf Rang 10, untermauertendie österr. Teilnehmer ihr Können in dieser Disziplin.

Geduld, Teamwork und Disziplin sind auch beim Modellflugsport gefragt - Foto: Franz Zussner

Die "wirkliche, große" Flugshow am Sonntag

Anflug auf Kapfenberg - Foto: David Wildberger

Das Wetter spielte Gott sei Dank mit und auf dem kleinen KSV-Sportfllugplatz in Kapfenberg, konnte, organisiert vom "Airshowteam-Steiermark LOGK" eine begeisternde Flugshow im Rahmen der örtlichen Möglichkeiten, durchgeführt werden. Etwa 7000 Besucher kamen voll auf ihre Rechnung als einer der Lokalmatadoren, nämlich Redbull-Kunstflugpilot Patrick Strasser aus St. Michael in der Obersteiermark, seine Figuren am Himmel über dem Flugplatz Kapfenberg, mit einer EXTRA 300, vollführte.

Patrick Strasser wird voraussichtlich im Jahre 2012, als zweiter Österreicher neben Exweltmeister Hannes Arch, beim RedBull Air Race, teilnehmen. Aber nicht nur Patrick Strasser, sondern gerade auch der aus Kapfenberg stammende Redbull Helicopter-Chefpilot, Siegfried "Blacky" Schwarz, begeisterte vollends mit seinem Hubschrauber-Kunstflug auf der Bell Cobra TAH-1F, einem ehemaligen Kampfhubschrauber der US-Army, die Zuschauer.

"Blacky" Schwarz in "seiner" Cobra - Foto: Anton Wildberger

Mit seinem Flugprogramm begeisterte er die Massen - Foto: Andreas Lötsch

 

Nach der Vorführung mußte er unermüdlich Autogramme schreiben und Smalltalk mit den Zuschauern halten, die "Blacky" Schwarz noch aus seiner Kapfenberger Zeit kannten.

Der Helikopter Chefpilot der Flying Bulls: Siegfried "Blacky" Schwarz - Foto: Anton Wildberger

Viele Oldtimer, wie eine DeHavilland Tiger Moth-Staffel oder eine Piper PA18-95, sowie Flugvorführugen
von Ultra Lights (1. Österr. Ultraleichtflieger Club) Drachenflieger, Gyrocopter, Polizei EC-135 sowie ein Display des österr. Segelkunstflugweltmeisters von 2009, Dr. Dietmar Poll, auf seiner Swift S1, dem wohl
derzeit besten Segelflugzeug der Welt u.v. m. rundeten das tolle Flugprogramm ab.

David Potuznik bereitet sich auf den Flug mit seiner Tigermoth vor - Foto: Anton Wildberger

Die Tigermoth, zu Deutsch kurz "Motte", ist ein Schulflugzeug aus den 1930er Jahren, vergleichbar mit der Bücker Jungmann, und gern gesehener Gast auf Flugschaus im In- und Ausland; Mitflüge sind möglich - Foto: Andreas Lötsch

 

Piper Cub OE-AGO des Flugvereins "Sturmvogel" aus Wiener Neustadt im Anflug auf Kapfenberg - Foto: David Wildberger

Günstige Publilkumsrundflüge mit EC 120 sowie viele hervorragende Gastronomiestände, ließen keinen Wunsch für das Publikum offen.

Fotoimpressionen:

Die Bell Cobra der Flying Bulls, einmal im Original und daneben als Modell - Foto: Anton Wildberger


Die Antontov AN 2, liebevoll "Tante Anouschka" genannt, der Classicwings durfte in Kapfenberg natürlich auch nicht fehlen - Foto: Andreas Lötsch


Zum Glück spielte das Wetter mit, und so kamen unzählige Besucher zum Flugplatzfest - Foto: David Wildberger


Patrick Strasser in ...


... und vor seinem Flugzeug - beide Fotos: Andreas Lötsch


Ein "Sturmvogel", pilotiert von Anton Wildberger, dem "fliegenden Fotografen", im Anflug auf Kapfenberg - Foto: Andreas Lötsch


Beeindruckender Formationstiefflug von Maschinen der Type Piper Cup - beide Fotos: Anton Wildberger


"Low pass" eines Tragschraubers - Foto: Anton Wildberger


Ein Tragschrauber (engl. Gyrocopter) verbindet die Flugeigenschaften von Flächenflugzeug und Hubschrauber - Foto: Franz Zussner


Pitts Special des Austrian Aerobatic Team - Foto: Andreas Lötsch


Start der Pitts Special zum beeindruckenden Kunstflugprogramm - Foto: Franz Zussner


Der EC 135 der Polizei setzte die Zuseher durch die Vorführung einer Bergung von Verletzten in Erstaunen - Foto: Andreas Lötsch


Ultraleichtflugzeug im Landenaflug auf Kapfenberg - Foto: Andreas Lötsch

 

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Text: Franz Zussner
Fotos: Franz Zussner, Andreas Lötsch, David Wildberger, Anton Wildberger