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Ruag übergibt erste Do 228NG an Kunden

Tetsuro Mori (New Central Airservice) und Peter Guggenbach (RUAG) bei der Übergabezeremonie - Foto: RUAG

Das erste RUAG-Flugzeug, die Do 228NG (New Generation) 8300, wurde am 23. September in Oberpfaffenhofen an den japanischen Kunden New Central Airservice (NCA) übergeben.

Gleichzeitig gab das Unternehmen den Bau einer Do 228NG Special Mission bekannt. Auftraggeber ist das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, das im Namen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine Do 228NG geordert hat. Das speziell ausgerüstete Flugzeug soll für die Ölüberwachung in der deutschen Nord- und Ostsee eingesetzt werden.

In seiner Ansprache verwies Dr. Peter Guggenbach, CEO RUAG Aviation, auf die Vorteile der Maschine: „Die Do 228NG ist robust und vielseitig. Hohe Nutzlast, hohe Reisegeschwindigkeit sowie die Fähigkeit, auf sehr kurzen Strecken starten und landen zu können, gehören zu den wichtigsten Qualitäten des Flugzeugs. Ein wesentlicher Vorteil der Do 228NG liegt zudem in ihrer Flexibilität. So kann sie je nach Bedürfnis des Kunden sowohl für den Passagier- und Cargotransport als auch für Such- und Überwachungsaufgaben konfiguriert werden.“

Ab Oktober 2010 wird die Do 228NG mit der Seriennummer 8300 ihren Dienst im Regionalverkehr in Japan aufnehmen, wo sie die Flugverbindung zwischen der Stadt Tokio und vorgelagerten Inseln mit kurzen Start- und Landebahnen sicherstellt.

New Central Airservice setzt seit mehr als zehn Jahren drei Do 228-212 Flugzeuge ein und orderte zum Relaunch eine weitere Maschine. „Wir sind mit der Do 228 sehr zufrieden. Es ist ein hervorragendes Flugzeug und optimal geeignet für die anspruchsvollen geographischen Bedingungen vor Ort“, so Tetsuro Mori, Eigentümer der Fluggesellschaft.

Do 228NG Special Mission für Überwachungsaufgaben in Deutschland

Anlässlich der Flugzeugübergabe in Oberpfaffenhofen gab RUAG Aviation auch den Auftrag zum Bau einer Do 228NG Special Mission-Version für die Deutsche Marine bekannt. Dank modernster Sensorik soll die Do 228NG Umweltverschmutzungen in der Nord- und Ostsee noch besser aufspüren und Verursacher leichter ermitteln können.

Zur Ausrüstung des Flugzeugs gehört ein modernes Glascockpit mit vier Bildschirmen, die zur Anzeige der Flug-, Navigations-, Triebwerk- und Überwachungsdaten dienen. Neue digitale Navigations- und Kommunikationsanlagen, eine Kollisionswarnanlage ACAS II, eine Bodennäherungsanlage TAWS, digitale Flugdatenschreiber CVR und FDR sowie ein moderner Funksender zur Ortung bei Notfällen ELT gehören zur Standardausrüstung. Zusätzlich wird eine HF- und eine SATCOM-Anlage die Konfiguration ergänzen. Für die Special Mission-Einsätze werden darüber hinaus kundenspezifische Navigations- und Kommunikationsinstrumente und Sensoren wie z.B. SAR-fähiges Wetterradar verwendet. Mit dem 5-Blatt Propeller aus Verbundwerkstoff werden zudem Treibstoffverbrauch und Fluglärm reduziert.

Um das Aufspüren von Ölteppichen zu verbessern, erhält die Do 228NG in der Special Mission-Version neue leistungsfähige Sensoren, unter anderem ein Seitensichtradar, Farbzeilen- und IR/UV-Zeilenscanner sowie einen elektro-optischen Sensor. Die Missionsausrüstung wird durch eine moderne Operatorkonsole ergänzt, die eine ergonomische Bedienung der Sensoren ermöglicht und die gesammelten Daten entsprechend aufbereitet und anzeigt. Mit der SATCOM-Anlage können diese Daten bereits während des Fluges an andere Einsatzkräfte übermittelt werden.
Mit dieser Ausrüstung setzt die Do 228NG Special Mission neue Maßstäbe in ihrer Klasse und sorgt für die Fortsetzung einer erfolgreichen Geschichte der effizienten und zuverlässigen Überwachung von Umweltverschmutzungen in der Nord- und Ostsee.

Die Do 228NG ist ein vielseitig einsetzbares Turboprop-Flugzeug. Neben dem Transport von bis zu 19 Passagieren kann es für verschiedene Sondereinsätze wie Seeüberwachung, Grenz- und Fischfangkontrolle, Kontrolle der Meeresverschmutzung sowie Umweltforschung konfiguriert werden. Die Do 228NG ist eine komplett modernisierte und verbesserte Version der bis 1999 gebauten Do 228-212. Rumpf, Flügel und Leitwerk werden von Hindustan Aeronautics Limited (HAL) in Kanpur (Indien) gefertigt und nach Oberpfaffenhofen bei München transportiert, wo RUAG Aviation die Flugzeug-Endmontage, Integration kundenspezifischer Ausrüstung, Stückprüfung und Auslieferung durchführt.

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(red / RUAG)