Unter der Leitung des Streitkräfteführungskommandos und der beteiligten Organisationen war ein anspruchsvolles Programm erarbeitet und vorbereitet worden.
Militärkommandant Generalmajor Mag. Kurt Raffetseder betonte in seiner Begrüßung den steigenden Bedarf an Koordination in diesen Bereichen.
„Die Zusammenarbeit wird nur dann verbessert, wenn sich die Einsatzorganisationen besser kennen und somit ihre jeweiligen Stärken punktgenau zum Einsatz bringen können“, so der General.
Neben dem Bundesheer nahmen die Landeswarnzentralen der Bundesländer, Vertreter der Bezirkshautmannschaften, der Landes- und Bezirksfeuerwehrverbände sowie das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Wasserrettung, die Bergrettung und die Rettungshundebrigade an dem Workshop teil.
Die Teilnehmer vor der C-130 "Hercules" - Foto: Bundesheer
Das österreichische Bundesheer verfügt über drei Lockheed "Hercules"-Transportflugzeuge
Es gab zahlreiche Expertenbeiträge zu den Themen Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe. Die einzelnen Stationen umfassten Sachgebiete wie Gefahrengut-Transporte mit Luftfahrzeugen, Flugunfälle sowie Erfahrungsaustausch aus gemeinsamen Übungen (EURAD 2010) und Einsätzen.
Lufttransportkapazitäten des Bundesheeres besonders wichtig
Gerade beim Lufttransport in Krisenfällen spielt das österreichische Bundesheer eine bedeutende Rolle. Neben den bewährten Hubschraubertypen OH-58 "Kiowa", Sikorsky S-70 "Black Hawk" und Agusta Bell 212 stehen auch drei C-130 "Hercules" Transportflugzeuge zur Verfügung.
Die Hubschrauber werden primär für Personenbeförderungs- und Transportaufgaben eingesetzt, können bei Bedarf aber auch Lösch- und Ambulanzflüge durchführen.
Start in Linz Hörsching, Fliegerhorst Vogler
Das Bundesheer verfügt über zwei Module, mit denen der AB 212 zu einer fliegenden Intensivstation umgebaut werden kann.
Blick auf den zivilen Teil des Linzer Flughafens
Die C-130 "Hercules" kam zuletzt in größerem Rahmen bei der Tschad-Mission des Bundesheeres zum Einsatz, kann jedoch mit einem so genannten "MedEvac Modul" (Austrian Wings berichtete) ausgerüstet werden, das die Repatriierung schwer verletzter oder erkrankter Patienten unter Intensivbehandlung ermöglicht. Der bislang einzige Einsatz mit diesem Modul fand am 17. September dieses Jahres statt, als verunfallte österreichische Soldaten aus Kroatien heimtransportiert wurden - siehe hierzu auch unseren Bericht auf Austrian Wings.
Bis zu 9 Leichtverletzte oder 2 Intensivpatienten können im MedEvac-Modul komfortabel – vor allem aber lärm- und vibrationsreduziert – samt Pflegepersonal (max 5. Personen), welches von der heereseigenen Sanitätsanstalt in Hörsching bereitgestellt wird, transportiert werden.
Das Ziel des Workshops, die künftige Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen zu verbessern, führt über eine Vielzahl an Stationen - Vereinheitlichung des Kartenwesens, Synchronisierung der Stäbe, gemeinsame Sprachregeln, Symbole und Signale, kompatible Führungsmittel und Leistungsparameter.
Neben seiner vornehmlichen Aufgabe, der militärischen Landesverteidigung, stellt das Bundesheer also auch im zivilen Bereich des Katastrophenschutzes und der Katastrophenhilfe einen bedeutenden Faktor dar.
Wie wichtig dafür die entsprechenden Fluggeräte sind, hat die Lawinenkatastrophe von Galtür im Jahr 1999 auf tragische Art und Weise gezeigt - damals standen dem österreichischen Bundesheer nicht ausreichend Transportkapazitäten zur Verfügung, und die Verletzten mussten mit Hilfe der deutschen Bundeswehr und in Deutschland stationierter Helikoptern der US-Streitkräfte ausgeflogen werden.
Erst nach dieser Katastrophe entschloss sich die Politik zur Ausrüstung des Bundesheeres mit schweren Transporthubschraubern vom Typ "Black Hawk".
Es hatte also wieder einmal erst ein Unglück geschehen müssen, ehe Politiker bereit waren, die langjährige Forderung von Experten nach einer gesteigerten Lufttransportkapazität des Heeres umzusetzen.
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(red CvD / Fotos, sofern nicht anders angegeben: Austrian Wings Media Crew)