Sie führt die etwa 180 Teilnehmer umfassende illustre Reisegruppe unter Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle und Intendant Martin Hoffmann in den kommenden zweieinhalb Wochen in die Golfregion, nach Australien und Singapur.
Schon seit den 90er Jahren nehmen die Berliner Philharmoniker für ihre Konzertreisen innerhalb Europas und nach Übersee regelmäßig die Dienste der Lufthansa in Anspruch. Die bevorstehende Herbsttournee 2010 fällt dabei gleich in mehrfacher Hinsicht aus dem üblichen Rahmen: Erstmals charterte das Orchester aus der Hauptstadt einen Großraumjet vom Typ Boeing 747-400 für eine komplette Übersee-Konzertreise; erstmals werden sich die Berliner Philharmoniker auf dem 5. Kontinent präsentieren; und nie zuvor beanspruchte das mit auf die Reise gehende Instrumentarium des Orchesters derart viel Frachtraum.
Da Sir Simon Rattle und seine Musiker auf der Konzertreise unter anderem Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 in D-Dur sowie ein modernes Stück von Brett Dean aufführen wollen, müssen unter anderem zehn große Pauken und andere voluminöse Instrumente wie Xylophon, Marimbaphon und Vibraphon mit auf die Reise. Viel Platz beanspruchen naturgemäß auch die Harfen und Kontrabässe sowie die 65 Frackkisten für die „Arbeitskleidung“ der 130 Musiker des Ensembles. Gut 100 Kubikmeter Fracht, sorgfältig und stoßsicher verpackt in Spezialkisten und –Containern, müssen im Frachtraum, teilweise aber auch in der Passagierkabine der B 747-400 verstaut werden – eine ebenso große wie knifflige Aufgabe für den Produktionsleiter und Logistikchef der Philharmoniker, Kai-Bernhard Schmidt, und die Fachleute der Lufthansa Cargo in Tegel.
Für die zwölf voluminösen Celli wurde bereits eine Speziallösung gefunden: Weil die Cellisten wegen eines Konzerts in Amsterdam zu spät kommen zur für Sonntag vorgesehenen Vorbereitung der Frachtpaletten in der Tegeler Lufthansa Cargo-Halle, werden die wertvollen Streichinstrumente in ihren Instrumentenkisten auf Passagiersitzen festgeschnallt wie menschliche Fluggäste.
Auch für die Lufthansa Crew von Flugkapitän Rainer Lange ist der 18tätige Sonderflugeinsatz für die Berliner Philharmoniker alles andere als „Business as usual“. Für einige Crew-Mitglieder wie Purser Peter Jacobus sind Simon Rattle und seine Musiker schon gute, alte Bekannte; Jacobus sorgt schon zum achten Mal für perfekten Kabinenservice bei einer Konzertreise der Philharmoniker: „Da freut man sich besonders drauf. Das hat teilweise fast schon etwas Familiäres an Bord.“
Erste Station der bevorstehenden Tournee ist das Emirat Abu Dhabi am Persischen Golf, wo die Berliner Philharmoniker am Dienstag, 9. November, im Emirates Palace Auditorium auftreten werden. Von dort aus geht die Reise weiter mit einem 12-Stunden-Flug nach Perth in West-Australien. Dort sind zwei Konzerte in der Perth Concert Hall am 13. und 14. November vorgesehen. Nächste Station ist Australiens größte Stadt Sydney. Die Konzerte im berühmten Sydney Opera House finden am 16., 17., 19. und 20. November statt. Einige der Konzerte auf dem 5. Kontinent sollen per Public Viewing auch in andere australische Städte übertragen werden. Am 23. und 24. November folgen dann zwei weitere Konzerte in der neuen „Esplanade“-Konzerthalle in Singapur, an der kürzlich das Formel 1-Nachrennen von Singapur unmittelbar vorbeiführte.
Nach insgesamt neun Konzerten bringen Kapitän Rainer Lange und seine Crew die Berliner Philharmoniker am 25. November wieder nach Hause. Die Landung der B 747-400 in Tegel ist für den Abend gegen 20 Uhr vorgesehen.
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(red / Lufthansa)