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Qantas A380 nach Triebwerksexplosion in Singapur notgelandet

Letzte Aktualisierung: 05. November 2010 / 18:35 Uhr

Airbus A380 der Qantas - Foto: Konstantin von Wedelstädt

Nach Triebwerksexplosion
Trümmerteile auf Haus gefallen
459 Menschen an Bord - keine Verletzten
Qantas setzt A380 Flüge aus

Bei einem A380 (VH-OQA) der australischen Fluglinie Qantas, der sich mit 433 Passagieren und 26 Besatzungsmitgliedern an Bord als Flug QF 32 auf dem Weg von Singapur nach Sydney befand, hat sich heute Früh ein ernster Zwischenfall ereignet.

Wie der AV-Herald berichtet, befand sich die Maschine rund 6 Minuten nach dem Start etwa 35 Kilometer südlich von Singapur als es zu einer Explosion an Triebwerk Nummer 2 kam.

Die Maschine unmittelbar vor dem Start in Singapur, aufgenommen vom Passagier Ulf Waschbusch (herzlichen Dank für das zur Verfügung gestellte Bild)

Teile der Triebwerksverkleidung lösten sich und stürzten auf eine Straße. ORF.at zitierte einen Augenzeugen, der davon sprach, dass Trümmerteile auf sein Haus gefallen seien.

n-tv Nachrichtensendung zum Vorfall - Quelle: www.youtube.com

In seiner Nachrichtensendung um 14 Uhr strahlte der Nachrichtensender n-tv ein Telefoninterview mit einem in Singapur lebenden Deutschen aus, der sich an Bord der Maschine befunden hatte.

Dieser Passagier, Ulf Waschbusch sagte, er sei auf der linken Seite der Kabine gesessen, als er plötzlich einen lauten Knall gehört habe.

"Ich sah aus dem Fenster, Teile der Triebwerksverkleidung schossen durch die Tragfläche nach oben, gefolgt von Flammen."

Deutlich sind die Schäden, welche die Explosion an der Tragfläche verursacht hat, zu erkennen - Foto: Ulf Waschbusch (herzlichen Dank für das zur Verfügung gestellte Bild)

Vom Nachrichtensender n-tv veröffentlichte Fotos zeigen massive Beschädigungen an der Tragfläche selbst, was Waschbuschs Aussagen untermauert.

Die Besatzung leitete unmittelbar das Verfahren zum Ablassen von Treibstoff (Fuel Dumping) ein und entschied sich für eine Rückkehr nach Singapur, wo die Maschine um 11:47 Uhr Ortszeit (04:47 MEZ), rund 2 Stunden nach dem Start, sicher landete.

Feuerwehr- und Einsatzkräfte standen bereit und nahmen den havarierten Airbus in Empfang. Die Flughafenfeuerwehr kühlte das beschädigte Triebwerk nach der Landung umgehend mit Wasser.

Der beschädigte A380 unmittelbar vor der Notlandung in Singapur - Foto: Ulf Waschbusch

(herzlichen Dank für das zur Verfügung gestellte Bild)

Augenzeugenberichten zufolge sei während der Landung nach wie vor Rauch aus dem Triebwerk ausgetreten.

Alle 459 Menschen an Bord blieben unverletzt. Unter den Passagieren befanden sich auch neun österreichische Staatsbürger.

Das Flugzeug, der erste A380 von Qantas, der den Namen der australischen Flugpionieren Nancy Bird Walton trägt, wird nun eingehend untersucht, um die Ursache der Explosion zu finden.

Ulf Waschbusch, jener Fotograf, der auch Austrian Wings sein Fotomaterial zur Verfügung gestellt hat, im Telefoninterview - Quelle: Youtube

Airbus selbst hat ein Expertenteam zusammengestellt und nach Singapur entsandt um bei der Ursachenforschung zu helfen. Gemeinsam mit dem Triebwerkshersteller Rolls Royce sei ein Inspektionsplan ausgearbeitet worden.

Qantas hat angekündigt, alle A380 Flüge so lange auszusetzen, "bis alle nötigen Informationen vorliegen", so Qantas Chef Alan Joyce in einer ersten Stellungnahme.

Mittlerweile ist auch Singapore Airlines diesem Beispiel gefolgt (Austrian Wings berichtete), während Lufthansa, Air France und Emirates ihre A380 weiterhin einsetzen wollen.

Dies sei "wahrscheinlich der schwerwiegendste Zwischenfall mit einem A380 seit dem Beginn der Inbetriebnahme für den kommerziellen Verkehr“, sagte Luftfahrtexperte Tom Ballantyne laut ORF.at

Weltweit fliegen derzeit 37 Maschinen dieses Typs, die zusammen auf rund 20.000 Flügen in 180.000 Flugstunden mehr als sieben Millionen Passagiere befördert haben.

Pannenserie bei Qantas

Seit dem Sommer 2008 ereigneten sich bei Qantas mehrere Zwischenfälle: im Sommer 2008 explodierten im Rumpf einer Boeing 747-400 Sauerstoffflaschen und rissen ein mehrere Meter großes Loch in die Außenhaut; im Juli 2008 gab es Probleme mit dem Fahrwerk an einer Boeing 737; im August 2008 meldete die Besatzung einer 747 Hydraulikprobleme und im April 2009 fingen die Reifen eines A380 nach der Landung Feuer.

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(red)