Österreich

Ryanair kritisiert österreichische Ticketabgabe

Ryanair bietet ab der slowakischen Hauptstadt Pressburg / Bratislava Abflüge an; AUA und NIKI befürchten, dass zahlreiche Passagiere dorthin abwandern könnten, wenn die Abgabe auf Flugtickets in Österreich tatsächlich eingeführt wird - Foto: Konstantin von Wedelstädt

Aufforderung an österreichische Regierung, die Luftverkehrsabgabe zu verhindern

 

Der irische Billigflieger Ryanair verurteilt den von der österreichischen Bundesregierung verabschiedeten Gesetzesentwurf zur Luftverkehrssteuer.

Massive Einschnitte im Passagierverkehr, im Tourismusgeschäft und bei Arbeitsplätzen in Österreich seien dadurch zu erwarten, so die Airline in einer Aussendung.

Die Einführung der Luftverkehrssteuer würde die Nachbarstaaten Österreichs freuen, die schon jetzt mit einer hohen Abwanderungsrate von Passagieren aus dem gesamten Bundesgebiet rechnen.

Insbesondere das grenznahe Pressburg (slowakisch Bratislava) wird von Passagieren aus Wien und Umgebung profitieren.

Ryanair bedient von hier bis zu 21 Strecken nach ganz Europa und rechnet mit einer erhöhten Nachfrage, sobald die Steuer im April 2011 in Österreich eingeführt ist.

Als Beispiel eines Fehlschlags nennt der irische Carrier die irrsinnige Reisesteuer, die in Irland und Großbritannien eingeführt wurde, die seither zu drastischen Einbrüchen im Flugverkehr sorgt. Eine ähnliche Situation wird in Österreich erwartet. Länder wie Belgien, Griechenland, die Niederlande und die Schweiz, die die Passagiersteuer abgelehnt und Flughafengebühren maßgeblich reduziert haben, weisen dagegen einen florierenden Tourismus und mehr Arbeitsplätze auf.

Damit die österreichische Tourismuswirtschaft nicht auf dem Abstellgleis landet, fordert Ryanair die Regierung auf, diesen verrückten Flugsteuer-Gesetzesentwurf endgültig zu verhindern um Österreich nicht in einen wettbewerbsschwachen, sowie teuren Tourismus-Standort zu machen. Die Airline nennt Touristensteuern zutiefst schädigend und selbstzerstörend und hofft, dass die österreichische Regierung dem Druck der Deutschen Regierung Stand halten kann.

Ryanair bedient derzeit über 1.500 Strecken in 27 Ländern und fliegt dabei 160 verschiedene Flughäfen mit seiner 258 Boeing 737-800 umfassenden Flotte an.

Ryanair beschäftigt zur Zeit über 8.000 Angestellte und plant, im Geschäftsjahr 2010/11 bis zu 73,5 Millionen Passagiere zu transportieren.

In Österreich bietet Ryanair derzeit Routen ab den Flughäfen Linz, Klagenfurt, Salzburg, Graz sowie dem grenznahen Pressburg in der Slovakei an. Der Flughafen der slowakischen Hauptstadt ist in 45 Minuten aus Wien erreichbar.

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(red / Ryanair)