Man müsse versuchen die Ursachen zu ergründen und falls sich herausstellt, dass es sich um einen systembedingten Defekt handle, dann müsse man über die weitere Nutzung dieses Flugzeugtyps nachdenken, sagte Medvedev. Ein Verbot der Tu-154 sei dabei nicht ausgeschlossen.
Am 6. Jänner äußerte sich der Generaldirektor von Scheremetjevo, Michail Vasilenko, auf seinem privaten Blog zu dem drohenden Verbot: "Die Tu-154 steht für eine ganze Epoche der Luftfahrt in Russland. Sowohl für die Piloten, als auch für die Passagiere. Ein Arbeitstier, das über 40 Jahre treu diente".
"Es ist offensichtlich, dass dieses Flugzeug den Vergleich mit den modernen Boeings und Airbussen nicht mehr standhält, angefangen bei den Sicherheitssystemen über den Lärmpegel bis zum Komfort für die Passagiere", schreibt Vasilenko. Außerdem sei die Tupolev aufgrund des hohen Treibstoffverbrauchs sehr teuer im Betrieb.
Weiters schreibt der CEO des Flughafens Scheremetjevo: "Mir sind alle Plus- und Minuspunkte bei der Verwendung und Wartung der verschiedenen Flugzeugtypen bekannt. Und ich kann sagen, dass die Anschaffungskosten moderner Flugzeuge sich im weiteren Betrieb auszahlen."
Nichtsdestotrotz stelle ein Verbot der 154er einen schweren Schlag dar, denn für einige Fluggesellschaften bedeute dies, dass sie die ganze Flotte ersetzen müssten. Dafür die finanziellen Mittel aufzubringen, werde kaum gelingen. Man müsse auch dies für die weitere Entwicklung in Russland bedenken.
Vasilenko betonte in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit der Produktion des Suchoj Superjet 100, die heuer in Serie gegangen ist.
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(red / Christian Pischlöger)