Österreich

Tunesien: Reiseveranstalter evakuieren Touristen - AUA Sonderflug holt Österreicher heim

Letzte Aktualisierung: 16. Jänner 2011 / 09:36 Uhr

22:57 Uhr: Landung in Wien; die AUA Crew hatte extra lange vor Ort ausgeharrt um möglichst viele Österreicher aus dem Krisengebiet evakuieren zu können

92 Österreicher erfolgreich evakuiert

 

AUA und FlyNiki evakuieren Österreicher aufgrund der Unruhen derzeit aus Tunesien. Während deutsche Reiseveranstalter mehrere Niki Maschinen gechartert hätten um Urlauber von Tunesien nach Deutschland zu fliegen, startete heute kurz nach 14 Uhr eine Boeing 737-800 der AUA im Auftrag von TUI Österreich nach Monastir. Sie soll Urlauber zurück nach Salzburg und Wien fliegen.

Austrian betreibt sieben Boeing 737-800, eine davon in Lauda Air Farben; eine Maschine dieses Typs startete heute als Sonderflug zur Evakuierung österreichischer Staatsbürger aus Tunesien - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

AUA-Sprecher Martin Hehemann bestätigte dass die Maschine in Monastir eingetroffen sei:

"Das Flugzeug befindet sich gegenwärtig noch in Monastir und wartet auf den letzten Passagier. Die Situation am Flughafen ist ruhig. Wir haben so lange wie möglich gewartet, damit möglichst viele Österreicher heimgeholt werden können."

AUA-Sprecher Martin Hehemann gegenüber Austrian Wings

Gegen 19:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist die Maschine mit 92 Passagieren in Bord in Monastir Richtung Österreich gestartet.

AUA-Sprecher Martin Hehemann sagte am Abend gegenüber Austrian Wings, dass die Landung in Salzburg für 21:45 Uhr erwartet werde. In Salzburg verließen 43 Urlauber das Flugzeug.

Um 22:57 traf Flug OS 9002 mit noch 49 Passagieren an Bord schließlich in Wien-Schwechat ein, eine Viertelstunde später betraten die ersten Reisenden die Ankunftshalle im Terminal.

Ihre Berichte gegenüber dem Austrian Wings-Reporterteam fielen unterschiedlich aus. Einem Paar aus Wien, das in Tunesien Verwandte besucht hatte, saß der Schock noch in den Gliedern: "Wir waren mitten im Kampfgeschehen, haben Leichen gesehen."

"Überall war Feuer, wir haben Tote gesehen und geglaubt, wir kommen gar nicht mehr am Flughafen an. Es herrscht Ausgangssperre in Tunis, wer diese missachtet, riskiert erschossen zu werden", zeigte sich dieses Paar, das auf Verwandtenbesuch in Tunesien war, erleichtert darüber, wieder in Österreich zu sein

Ein Pensionist wiederum meinte: "Ich habe nicht allzu viel davon mitbekommen. Am Golfplatz erreichte mich plötzlich die SMS, dass wir sofort zurück ins Hotel kommen sollten." Andere Urlauber berichteten von "gespenstischer Atmosphäre" durch die verhängte Ausgangssperre.

Auch diese vier Urlauber sind froh, dem Chaos entronnen zu sein

Es seien nur vereinzelt Touristenbusse auf den Straßen unterwegs gewesen, überall passierte man militärische Check-Points.

Endlich daheim!

Einig waren sich jedoch alle Fluggäste über die Situation am Airport Monastir: "Katastrophal!" Das dortige Personal sei mit der Situation heillos überfordert gewesen, so die Reisenden einhellig.

"Ich bin froh, dass mein Mann wieder hier ist!"

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(red NOE / Fotos: Austrian Wings Media Crew)