Die Boeing 727 befand sich ersten Berichten zufolge als Flug IR 277 auf dem Weg von der iranischen Hauptstadt Teheran nach Urmia.
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte schlechtes Wetter mit Schneefall bei einer Wolkenuntergrenze von 1.500 Fuß (etwa 460 Meter) und 800 Metern Sichtweite.
Am 13. Jänner 2011 berichtete der Aviation Herald unter Berufung auf das iranische Verkehrsministerium, dass die Besatzung rund 9,2 Kilometer vor der Piste ein Durchstartmanöver eingeleitet habe, ohne der Flugverkehrskontrolle einen Grund dafür zu nennen. Die Piloten hätten dem Towerlotsen jedoch mitgeteilt, nach Teheran zurückkehren zu wollen. Unmittelbar darauf stürzte die Maschine ab.
Wie der Aviation Herald am 25. Jänner 2011 berichtete, hätten iranische Ermittler aus der Auswertung des Flugschreibers herausgefunden, dass es beim Durchstartmanöver zu einem Schubkraftverlust gekommen sei.
"Weitere Quellen im Iran" hätten von einem Leistungsverlust an den Triebwerken Nr. 1 und 3 berichtet, so der Aviation Herald weiter.
27 Überlebende, 78 Todesopfer
Rettungskräfte konnten 27 Überlebende bergen und in Spitäler transportieren, für 78 Menschen kam jede Hilfe zu spät.
Die Bergungsarbeiten wurden durch eine 70 Zentimeter hohe Schneedecke erschwert. In den ersten Tagen nach dem Unglück gab es zudem extrem widersprüchliche Angaben über Opfer und Überlebende.
Boeing 727 von Iran Air auf Schwarzer Liste
Sämtliche Boeing Flugzeuge der Iran Air stehen seit Sommer 2010 auf der Schwarzen Liste der EU, was bedeutet, sie dürfen aufgrund von Sicherheitsmängeln nicht in die EU einfliegen.
Iran Air betrieb zuletzt noch drei Boeing 727-200Adv. (inklusive der Unglücksmaschine), deren Ersatzteilversorgung und Wartung sich nicht zuletzt aufgrund des US-Embargos äußerst schwierig gestaltete. Die heute verunglückte EP-IRP wurde im Juni 1974 direkt an Iran Air ausgeliefert
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(red)