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Flughafen Zürich testet automatische Gepäckaufgabe

Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Die Flughafen Zürich AG testet während sechs Monaten ein System zur automatisierten Gepäckaufgabe. Die Testreihe im Check-in 3 dauert bis Ende Juli 2011 und soll Aufschluss über Praxistauglichkeit und Kundenakzeptanz geben. Die automatisierte Gepäckaufgabe ergänzt das bestehende Check-in mit der Möglichkeit zur selbstständigen Aufgabe von Gepäck durch die Passagiere. Dabei werden die Gepäckstücke nicht an manuell bedienten Schaltern aufgegeben, sondern an einem eigens dafür installierten Automaten. Passagiere profitieren von mehr Selbstständigkeit und einem speditiveren Prozess, die Flughafenbetreiberin erhofft sich eine Effizienzsteigerung bei der Gepäckaufgabe.

Die Benutzung der automatisierten Gepäckaufgabe erfordert eine gültige Bordkarte. Das heisst, Passagiere checken wie bisher im Voraus entweder per Web- oder Mobile-Check-in oder an einem der Check-in Automaten am Flughafen Zürich ein. Die Testreihe startet am 7. Februar 2011, dauert bis Ende Juli und soll Aufschluss über Praxistauglichkeit und Kundenakzeptanz geben. Während der Testphase steht die automatisierte Gepäckaufgabe ausschliesslich Passagieren der Fluggesellschaft SWISS zur Verfügung. Die Benutzung der Automaten erfolgt auf freiwilliger Basis. Reisenden stehen nach wie vor die herkömmlichen Gepäckaufgabe-Schalter zur Verfügung.

Nahtloses Reisen

Die automatisierte Gepäckaufgabe ist Bestandteil von „Seamless Travel“. Visionäres Ziel bei diesem sogenannten nahtlosen Reisen ist, dass Passagiere möglichst schnell und selbstständig vom Check-in zum Flugzeug gelangen. Reisende checken per Computer zu Hause oder per Smart Phone von unterwegs ein und geben ihr Gepäck am Flughafen selbstständig auf. Danach passieren sie die automatisierte Bordkartenkontrolle und gelangen in den nicht-öffentlichen Flughafenbereich, wo die Sicherheitskontrollen stattfinden. Bei Flügen zu Destinationen ausserhalb des Schengen-Raumes erfolgt eine ebenfalls automatisierte Grenzkontrolle, bevor Passagiere an E-Gates selbstständig ihre Bordkarte vorweisen und anschliessend ins Flugzeug gelangen.

Die Flughafen Zürich AG nimmt in der Erprobung neuer Technologien im Passagierprozess eine Vorreiterrolle ein. Bereits stattgefunden haben Testreihen mit automatisierten Bordkartenkontrollen (von Dezember 2009 bis März 2010) und mit E-Gates (von September 2010 bis Januar 2011). Am 1. Dezember 2010 startete zudem der Pilotbetrieb mit automatisierten Grenzkontrollen, welcher ebenfalls sechs Monate dauert.

Mit der Eröffnung der zentralisierten Sicherheitskontrolle und des neuen Docks B im Dezember 2011 werden automatisierte Bordkartenkontrollen und E-Gates am Flughafen Zürich eingeführt. Trotzdem werden Reisende in Zürich immer einen bedienten Schalter mit persönlichem Service wählen können, wenn sie dies wünschen.

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(red / Flughafen Zürich)