Britische Flugunfallermittler stellten fest, dass an der zweimotorigen Maschine routinemäßige Wartungsarbeiten vor dem betroffenen Flug am 15. März 2011 durchgeführt worden waren. Als die ATR 72-700 schließlich eine Höhe von 23.000 Fuß (ca. 7.000 m) bei einer Geschwindigkeit von 185 Knoten erreicht hatte, rollte das Flugzeug etwa 5 bis 10 Grad nach links, während die Trimmung "maximal rechts" anzeigte.
Der Copilot, welcher zu diesem Zeitpunkt gerade das Steuer über hatte, deaktivierte daraufhin den Autopiloten und versuchte, korrigierend einzugreifen. Bis zu 20 Grad Rechtsschräglage waren notwendig, um die Maschine korrekt auf Kurs zu halten. Die Crew entschied sich daraufhin, nach Edinburgh zurückzukehren.
"Der Copilot musste das Steuerhorn mit beiden Händen bedienen, um Kontrolle über die Flugrichtung bewahren zu können", so die AAIB-Flugunfallermittler. "Der Pilot bediente den Schub während der Endanflugphase."
Niemand kam bei der anschließenden Landung zu Schaden; an Bord der Maschine hatte sich ausschließlich die Cockpitbesatzung befunden.
Die ermittelnde Kommission fand heraus, dass im Zuge der vorangegangenen Instandhaltungsarbeiten Eingriffe an der Stabilisierungsmechanik des Seitenruders durchgeführt worden waren. Hierbei war es zu einem fehlerhaften Zusammenbau gekommen. Obwohl nach derartigen Arbeiten entsprechende unabhängige Inspektionen bzw. Testläufe vorgeschrieben sind, hatten diese nicht statt gefunden.
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(red Aig)