Der Flughafen BBI wird über zwei Start- und Landebahnen verfügen, die aufgrund des seitlichen Abstandes von 1.900 Meter parallel und unabhängig voneinander betrieben werden können. Zwischen beiden Runways befindet sich die gesamte Flughafeninfrastruktur, angefangen vom Terminal über Energieanlagen, Feuerwachen, Parkhäuser, Hotel, Bürogebäude bis zu Straßen- und Schienenanbindung. Durch die Bündelung der Verkehre bleibt ein Großteil des Bodenlärms innerhalb des Flughafenzauns.
Gewaltige Dimensionen
Die Erdbauarbeiten an der Start- und Landebahn sowie den Rollwegen begannen im Frühjahr 2008, die Betonarbeiten an den Rollwegen bereits im Spätsommer 2008 und an der neuen südlichen Start- und Landebahn ein Jahr später. Die Gesamtgröße der neu errichteten Flugbetriebsflächen (Start- und Landebahn, Rollwege und Vorfelder) beträgt fast 1,7 Millionen Quadratmeter. Dort wurden mehr als 1,1 Millionen Kubikmeter Beton verbaut.
Die neue Start- und Landebahn mit einer Länge von 4.000 Metern und einer Breite von 60 Metern besteht aus vier verschiedenen Schichten, die insgesamt circa 1,30 Meter dick sind.
Befeuerungs- und Beschilderungsanlagen
Für die Energiebereitstellung sowie die Unterbringung der Befeuerungssteuerung für die beiden künftigen BBI-Bahnen wurden drei neue Befeuerungsstationen errichtet und eine vorhandene Station auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zur Versorgung der Anlagen im Bereich der Flugbetriebsflächen stehen redundante unabhängige Stromversorgungsnetze zur Verfügung, die jederzeit die Versorgungssicherheit der Anlagen gewährleisten.
Für die Befeuerungsanlagen auf der neuen Start- und Landebahn Süd, dem Vorfeld und den dazugehörigen Rollbahnsystemen wurden insgesamt 1.125 Kilometer Flughafenspezialkabel in einem Leerrohrsystem unter den Betonflächen verlegt. Dies ermöglicht eine schnelle Nachrüstung von Kabeln für einen späteren Ausbau bzw. für technische Anpassungen. Insgesamt wurden auf den neu errichteten Flächen 5.450 Unterflurfeuer sowie 1.425 Überflurfeuer mit den dazugehörigen Einzellampensteuerungsmodulen (Remotes) und Serienkreistransformatoren installiert. Die 1.000 Mittellinienfeuer und 350 Stoppbarfeuer sind mit modernster LED-Technik und Einzellampensteuerung ausgestattet. Dadurch können Ausfälle einzelner Feuer genau am Rechner lokalisiert und schnellstens behoben werden. Im Vergleich zur herkömmlichen Halogen-Befeuerungsbeleuchtung verspricht die LED-Technik mehr Licht bei geringerem Stromverbrauch und geringem Wartungsaufwand und einer sehr hohen Lebensdauer der Leuchtmittel. Zur genauen Orientierung der Flugzeugbesatzung wurden 485 Hinweisschilder aufgestellt, die den Piloten eindeutige Informationen zum Rollen geben.
Vorfeldbeleuchtung
Zur optimalen Beleuchtung des Vorfeldes und der Piers wurden insgesamt 63 Mastleuchten mit einer Höhe von rund 30 Metern mit absenkbaren Fluterträgern errichtet. Jeder Mast ist mit vier bis sechs Leuchten á zwei Mal 400 Watt bestückt. Die Beleuchtungsstärke entspricht dem fünffachen Beleuchtungswert einer herkömmlichen städtischen Beleuchtungsanlage.
Zaun- und Vorfeldüberwachung
Für die Sicherung des Airports BBI wurde der Sicherheitszaun umlaufend mit modernster Videotechnik mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Hierfür wurden 50 Videokameras und 22 Kilometer Sensorkabel installiert. Das Vorfeld des BBI mit dem dazugehörigen Rollverkehr wird von insgesamt 212 Videokameras überwacht.
Flugzeugpositionierungssysteme
Die Flugzeugparkpositionen an den Fluggastbrücken verfügen über Andocksysteme, die den allseits bekannten Wingman ersetzen. Die Systeme scannen automatisch das Flugzeug und erkennen dessen Position und den Flugzeugtyp. Mit Hilfe dieser Daten erhält der Pilot eine optimale Unterstützung beim Einparkprozess.
Eisfrühwarnsystem
Die neue Start- und Landebahn Süd ist mit einem Eisfrühwarnsystem ausgestattet, das den Zustand der Verkehrsflächen erfasst und Prognosen für die Deutsche Flugsicherung und den Deutschen Wetterdienst erstellt. Aktuelle Messdaten, wie Gefrierpunkt, Temperatur und Windrichtung werden automatisch an die Entscheidungsträger übermittelt. Zur Speicherung der Messdaten für nachträgliche Auswertungen gibt es eigene Serveranlagen.
(red / Berliner Flughäfen)