Die Maschine der AUA befand sich aus Sofia kommend als Flug OS 798 im Anflug auf die Piste 16 in Wien. Aufgrund heftiger Turbulenzen und Gewitter über dem Flughafen, entschied sich der Pilot, durchzustarten. Das veröffentlichte Verfahren für so einen Fall sieht vor, dass die Maschine in der Verlängerung der Piste ("Runway Heading") Höhe gewinnt und anschließend zum Funkfeuer Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt) abdreht.
Die 737 der AUA jedoch drehte unverzüglich nach Einleiten des Durchstartmanövers nach rechts auf einen Kurs von 300 Grad und weiter auf 340 Grad, um die Gewitterwolken zu umfliegen, die sich unmittelbar vor dem Flugzeug auf "Runway Heading" befanden. Dabei verging eine Minute, ehe die Piloten Funkkontakt mit dem "Approach" Lotsen aufnahmen.
Durch dieses Manöver geriet die AUA 737 jedoch gefährlich nahe an den Boeing 747-400 Frachter der Asiana, welcher sich aus Moskau kommend im Anflug auf die Piste 16 befand.
Der horizontale Abstand zwischen den beiden Flugzeugen betrug nur noch rund 2,6 Kilometer, der vertikale gerade einmal 152 Meter.
Der verantwortliche Fluglotse reagierte sofort und wies den Asiana Flug an, durchzustarten. Die beiden Flugzeuge passierten einander mit einem Höhenunterschied von 500 Fuß (rund 150 Meter).
Sowohl der Austrian Airlines Flug als auch der Frachtkurs der Asiana landeten wenig später sicher in Wien.
Der Vorfall wird nun untersucht.
(red)