Auffällig waren im ersten Quartal 2011 die Rückgänge der Passagierzahlen mit Zielen in Afrika. In Folge der politischen Unruhen in Nordafrika nahm das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel (– 25,8%) auf 0,5 Millionen Reisende ab. Das bedeutendste Zielland, Ägypten, kam auf ein Minus von 45,0%, Tunesien brach um 61,1% ein. Allein im Februar 2011 gingen die Passagierzahlen nach Ägypten um 89,3% und nach Tunesien um 76,3% zurück.
In Europa erzielte Spanien (1,9 Millionen Passagiere) – das aufkommensstärkste Zielland im Luftverkehr mit Deutschland – in den ersten drei Monaten 2011 ein Plus von 4,0%. Für die primär tourismusbezogenen Destinationen Balearen und Kanaren wurden im Vorjahresvergleich mit – 15,4% beziehungsweise + 18,6% gegensätzliche Veränderungen verzeichnet.
Der Interkontinentalverkehr (3,6 Millionen) gab um 3,6% nach. Ohne Berücksichtigung der krisenbedingten Sondereffekte für Afrika ergab sich zusammen für die übrigen Kontinente bei einer Passagierzahl von 3,1 Millionen ein Plus von 1,6%. Dieses Wachstum ist vor allem auf das gestiegene Passagieraufkommen nach Amerika (+ 2,6%) zurückzuführen.
Im Luftfrachtverkehr überschritt das Volumen (Ein- und Ausladungen einschließlich Luftpost) von Januar bis März 2011 erstmals im ersten Quartal eines Kalenderjahres die Schwelle von einer Million Tonnen (1,0 Millionen Tonnen; + 12,8% zum entsprechenden Vorjahreszeitraum). Das Wachstum wurde vor allem im Frachtverkehr mit dem amerikanischen Kontinent (+ 19,0%) erzielt. Aber auch für Asien – dem wichtigsten Kontinent im Luftfrachttransport – und für Europa legten die Luftfrachtmengen mit jeweils + 9,9% zu.
(red / Statistisches Bundesamt)