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Iran-Flüge als Geduldprobe

Dürfen nicht mehr in die EU fliegen: Boeing 747 (Bild) und A320 von Iran Air - Foto: R. Reiner / Austrian Wings
Dürfen nicht mehr in die EU fliegen: Boeing 747 (Bild) und A320 von Iran Air - Foto: R. Reiner / Austrian Wings

Tankstopps wegen Kerosinboykott
Einbußen für AUA und die Iran Air

Das Kundenzentrum der staatlichen Fluglinie Iran Air in der Vila-Straße in Teheran platzt in diesen Tagen aus allen Nähten. Mitten in der Hauptreisesaison wollen viele der rund 74 Millionen Perser ihre Familien im In- und Ausland besuchen oder bekommen Besuch von ihren Liebsten. Inlandsflüge sind durch den dürftigen und veralteten Flugzeugpark ohnehin wochenlang im Voraus ausverkauft.

Auslandsflüge aber werden seit diesem Sommer oft zu einer qualvollen Geduldprobe: Zum einen darf seit Sommer 2010 nur mehr ein Drittel der Flugzeuge der Iran Air, nämlich die Airbus Maschinen des Typs A300 und A310, EU-Flughäfen anfliegen und zum anderen werden diese in den meisten EU-Ländern nicht mehr mit Kerosin versorgt - was Tankstopps notwendig macht, die Mehrkosten, längeren Wartezeiten und erheblichen Belastungen für die Reisenden bringen.

Teheran-Wien wird zum Zehn-Stunden-Flug

In Wien hat sich die Iran Air so „beholfen”, indem sie ihre Kapazitäten von zwei Flügen wöchentlich auf einen Flug - am Montag - herunterschraubte und in den vergangenen Wochen Tankstopps in Budapest oder Prag einlegte. Auch werden Flüge von Teheran nach Europa oft „zusammengefasst”, das heißt eine Maschine fliegt zwei Destinationen, etwa Frankfurt und Wien, hintereinander an.

„Ich bin kürzlich aus Teheran zurückgekommen und wir mussten nach zweistündiger Verspätung zuerst nach Budapest fliegen, um aufzutanken, dann nach Frankfurt, um Passagiere aussteigen zu lassen, um dann erst nach fast zehn Stunden in Wien anzukommen. Das arme Flugpersonal wurde angebrüllt, konnte aber nichts dafür. Es war ein Horrorflug”, schildert Nilufar G. erzürnt im Gespräch mit der „Wiener Zeitung”. Wie Nilufar sind auch hunderttausende andere Passagiere von den Unannehmlichkeiten betroffen. Doch wer denkt, dass man sich helfen kann, indem man mit europäischen Fluglinien fliegt, irrt. Als Reaktion auf das Nichtbetanken der Iran Air in Europa entschloss sich der Iran, europäische Flieger ebenfalls nicht mehr zu betanken. Air France und British Airways wurden die Scherereien in Teheran schon zu viel - sie fliegen den Iran gar nicht mehr an.

KLM, Alitalia und Lufthansa wiederum verwenden auf der Strecke große Boeing 747 und MD11 Maschinen, die die Strecke ohne Tankstopps bewältigen können. Viele andere Fluglinien müssen aber einen Tankstopp, etwa in Jerewan, Armenien, einlegen. „Auch die AUA fliegt zurück über Jerewan. Wirtschaftlich schmerzt dieser Schritt uns sehr, denn neben Crewwechsel, zusätzlichen Kosten und dem Mehraufwand, gerät insgesamt das einst lukrative Irangeschäft ins Stocken, so AUA-Sprecherin Patricia Strampfer.

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Text: Arian Faal