International

Polnischer Untersuchungsbericht zu Smolensk-Absturz räumt Schuld der Piloten ein

Die bei Smolensk verunglückte "101" - Foto: Austrian Wings Media Crew

Nach dem russischen Untersuchungsbericht hat nun auch eine polnische Untersuchungskommission offiziell bestätigt, dass die Piloten die "Hauptschuld" am Absturz der Regierungs-Tupolev "101" am 10. April 2010 in Smolensk trifft. Bei dem Unglück kamen alle 96 Insassen, darunter die polnische Regierungs- und Militärspitze, ums Leben.

In dem Bericht heißt es, die "mangelnde Ausbildung der Besatzung sei eine Gefahr für die Flugsicherheit" gewesen. Die Maschine sei beim Anflug auf Smolensk "zu schnell und zu tief" geflogen, wobei die Piloten aufgrund des dichten Nebels keinen Sichtkontakt zum Boden hatten. Hinweise auf technische Probleme an der Maschine gebe es keine.

Gleichzeitig wurde bemängelt, dass die Pistenbefeuerung in Smolensk "fehlerhaft und unvollständig“ gewesen sei.

Ein ungenannt bleiben wollender Experte gegenüber Austrian Wings:

"Meiner Meinung nach ist der Fall klar - die Besatzung hat, weshalb auch immer, versucht bei schlechtem Wetter einen Sichtanflug durchzuführen, obwohl eine russische Maschine unmittelbar zuvor einen Anflug abgebrochen hat. Das ist schief gegangen, 96 Leute mussten sterben. So banal war das, und es hat nichts mit dem fachlichen Können der Piloten oder dem Flugzeugtyp zu tun. Weil die ganze Angelegenheit aber politisch heikel ist, müssen die Polen den Russen zumindest irgendeine Art von 'Mitschuld' geben."

Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Tupolev Absturz bei Smolensk: Bericht gibt Luftwaffenchef Mitschuld

Polnische Tupolev 154M in Russland abgestürzt – 96 Tote

Tupolev Absturz bei Smolensk - Unbefugte im Cockpit

Analyse: Russischer Bestseller im ehemaligen Ostblock - Tupolev TU 154

Tupolev Absturz bei Smolensk - Pilotenfehler immer wahrscheinlicher

Sämtliche Meldungen zu diesem Unglück auf Austrian Wings

(red)