MTU-CEO Egon Behle erklärte: „Das GEnx treibt sowohl den Boeing 787-Dreamliner an als auch exklusiv die Boeing 747-8 und ist für uns eines der wichtigsten Zukunftsprogramme im Widebody-Bereich. Deshalb haben wir für unsere Komponente in München eigene hochmoderne Fertigungslinien aufgebaut.“ Die Auftragszahlen geben ihm Recht: Bisher liegen 1.300 Bestellungen bzw. Optionen für den neuen GE-Antrieb vor.
Die MTU hat sich vor drei Jahren als Risk- und Revenue-Sharing-Partner am GEnx beteiligt und die Verantwortung für das Turbinenzwischengehäuse – kurz: TCF (Turbine Center Frame) übernommen – Programmanteil: 6,65 Prozent – und das ursprüngliche GE-Design technisch optimiert. Unter anderem wurden Heißgaskanäle verbessert und das Gewicht reduziert. Das TCF ist der Übergang der Hochdruckturbine zur Niederdruckturbine und aufgrund seiner Lage im Triebwerk extremen Bedingungen ausgesetzt. Es muss die Gase, die die Hochdruckturbine mit einer Temperatur von mehr als 1.000 Grad Celsius verlassen mit möglichst geringen aerodynamischen Verlusten an Strukturbauteilen und Leitungen vorbei in Richtung Niederdruckturbine leiten. Behle: „Die Fertigung muss höchsten Ansprüchen genügen.“
GE Aviation gehört zu General Electric und ist weltweit einer der führenden Hersteller von Antrieben, Komponenten und integrierten Systemen für zivile und militärische Flugzeuge.
Die MTU Aero Engines ist Deutschlands führender und einziger unabhängiger Triebwerkshersteller und weltweit eine feste Größe. Technologisch ist sie bei Hochdruckverdichtern, Niederdruckturbinen, Fertigungs- und Reparaturverfahren führend. Im Geschäftsjahr 2010 hat die MTU einen Umsatz in Höhe von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet; die Belegschaft umfasst über 8.000 Mitarbeiter. Die MTU Maintenance ist der weltweit größte unabhängige Anbieter von Instandhaltungsdienstleistungen für zivile Luftfahrtantriebe; im militärischen Bereich ist die MTU der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr.
(red / MTU)