So erfreulich diese Zahlen auch kurzfristig sein mögen, längerfristig bereiten Vorstandschef Alan Joyce aber einige Faktoren Sorge.
Vor allem zunehmende Konkurrenz durch Low-Cost-Carrier im Inland und ein schwächelndes Geschäft international sind hier zu nennen. Aus diesem Grund hat Joyce auch vor Veröffentlichung der Bilanzen ein neues Strategiekonzept vorgelegt, das die Airline zunächst in den nächsten fünf Jahren neu ausrichten und gewinnbringender fliegen lassen soll.
Kernstück dieser Strategie ist die verstärkte Investition in profitable Geschäftsbereiche, während Investitionen in kostenintensive, aber hinter den Gewinnerwartungen zurückbleibende Geschäftsfelder zurückgefahren werden sollen.
Ein Opfer dieser Strategie ist die Langstreckenflotte. Die Lieferung der letzten sechs A380 soll um sechs Jahre verschoben werden, um Investitionskosten zu sparen.
Dafür sollen sechs der derzeit im Dienst stehenden Boeing 747ER länger im Dienst bleiben.
Gleichzeitig will man bis zu 110 A320 Mittelstreckenjets ordern, 78 davon die besonders Treibstoff sparenden A320neo, um sowohl auf dem Inlandsmarkt, als auch auf dem asiatischen Markt, auf dem man einiges an Potential ortet, stärker zu werden.
Sollte diese Strategie erfolgreich sein, plant man, bis zu 194 A320 zusätzlich über Optionen zu reservieren.
Am Inlandsmarkt soll die Low-Cost-Tochter JetStar Qantas zu neuem Wachstum über die derzeitigen 65 % Marktanteil hinaus verhelfen,
während international Partnerfluglinien bzw. neue Start-Up-Airlines Qantas Passagiere an ihr Ziel bringen sollen.
Zu diesem Zweck plant man eine neue Premium-Fluglinie in Südostasien.
Auch ein Joint-Venture mit dem oneworld-Partner Japan Airlines und dem japanischen Industriegiganten Mitsubishi Corp sind geplant.
"Jetstar Japan" richtet sich vor Allem an die japanische Klientel und soll diese zu vermehrten Umstieg auf Low-Cost-Flüge innerhalb des Landes verleiten.
Durch die genannten Verlagerunger der Investitionsschwerpunkte wird es allerdings auch zu Stellenstreichungen im Mutterkonzern kommen.
Bis zu 1.000 Mitarbeiter von Qantas könnten dadurch ihren Job verlieren.
(red PW)