Auch wenn die Pressekonferenz ein wenig das Ambiente eines Billig-Fliegers versprühte – wenig Platz und viel Verspätung – hat Austrian den wirtschaftlichen Steigflug angepeilt. Es gilt nach wie vor, EBIT- und CVA-positiv zu werden, wie Stefan Lauer, Aufsichtsratsvorsitzender bei AUA, betonte. Als Ziel gilt, „umso schneller, desto besser“ – auf ein fixes Datum wollte man sich jedoch genauso wenig festlegen wie auf erwartete Jahresergebnisse.
Per 1. November 2011 wird Albrecht (56), nach einstimmiger Entscheidung des Aufsichtsrates, nun seinen Dienst als Vorstandsvorsitzender (CEO) für vier Jahre antreten. Er stößt damit zu Andreas Bierwirth (40) und Peter Malanik (50) hinzu. Albrecht hatte sich schon vor über fünf Jahren für den Vorstandsposten bei der AUA beworben und auch die entsprechenden Hearings durchlaufen, die Airline holte damals allerdings Alfred Ötsch ins Boot. Auch diesmal wäre die Wahl eigentlich auf Thierry Antinori gefallen, der jedoch – wie berichtet – einen Rückzieher machte.
Stefan Lauer: „Wir freuen uns, mit Jaan Albrecht einen Topmanager aus der Champions League unserer Branche für Austrian Airlines gewonnen zu haben. Als CEO der Star Alliance hat er die erfolgreiche Entwicklung der größten Airline-Allianz entscheidend mitgeprägt.“
Albrecht wird die Bereiche Finanzen/Rechnungswesen, Einkauf, Business Development/Corporate Strategy, Internationale Beziehungen/Verkehrspolitik, Unternehmenskommunikation, Recht und Revision betreuen. Peter Malanik zeichnet in seiner Funktion als Chief Operating Officer (COO) für Flugbetrieb, Bodendienste, Technik/Wartung, Hub Operations/Qualitätsmanagement/Unternehmenssicherheit und Personal, sowie alle Belange von Tyrolean (Austrian Arrows) verantwortlich. Andreas Bierwirth betreut als Chief Commercial Officer (CCO) die Ressorts Verkauf, Netz-/Ertragsmanagement, Kabine/Produkt/Marketing und IT.
Auch den AUA-Mitarbeitern möchte man künftig wieder ein „attraktives Unternehmen“ präsentieren, betonte Lauer.
Albrecht ergänzte: „Ich freue mich auf Wien, auf Österreich und meine Aufgaben, die gewiss nicht einfach werden.“ Er sieht jedoch einen Weg „zur Erfolgsstory“. AUA sei für ihn eine sympathische Qualitätsairline, die ein ausgezeichnetes Produkt anbiete – ein „Bergkristall mit viel Substanz“, den es nun zu schleifen gilt: „Das Ziel ist ein funkelnder Kristall“, so der designierte CEO. Und er gibt sich gegenüber dem Mitbewerb kämpferisch: „Wir werden den Standort Wien verteidigen, den Hub ausbauen und mit Zuversicht in die Zukunft gehen.“
Albrecht lobte die Arbeit seiner Kollegen, Andreas Bierwirth und Peter Malanik, während der vergangenen Jahre: „Sie haben bewiesen, was sie können, und wir werden weiterhin beweisen, was wir können.“
Welche Schwachpunkte innerhalb des Unternehmens vorrangig beseitigt werden müssten, könne er derzeit noch nicht sagen, da er sich zunächst „in das Team integrieren“ wolle, so Albrecht. Jedenfalls sind Allianzen geplant – intern wie extern. Es gelte, Synergie-Effekte zu nutzen; Vorbild sei hier der Lufthansa-Konzern.
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(red Aig)