"Drei Viertel der Belegschaft fühlen sich ungerecht behandelt und fragen sich, warum ihre Leistung auf einmal weniger wert sein soll", berichtet Payr, Vorsitzender des Berufgruppenausschusses Flugsicherung in der Gewerkschaft vida. Auch seitens des Betriebsrats hat man kein Verständnis für derartige Methoden und wird am kommenden Montag auf den Flughäfen Wien, Graz, Klagenfurt und Linz die Belegschaft über die weitere Vorgehensweise in dieser Angelegenheit in Betriebsversammlungen informieren. "Verspätungen im Lufttraum können deshalb nicht ausgeschlossen werden", sagt der Betriebsratsvorsitzende.
Bei der Austro Control sei es wegen erhöhtem Flugaufkommens in der Sommerurlaubszeit besonders wichtig, für die Passagiere und Airlines einen reibungslosen und pünktlichen Ablauf der Flüge zu gewährleisten. "Das heißt, die Belegschaft muss in diesen Monaten zusätzliche Überstunden leisten, um Unterbesetzung, verursacht durch Urlaube oder Krankenstände, auszugleichen. Bisher ist das durch den großen Einsatz der KollegInnen immer ausgezeichnet gelungen", sagt Payr.
So konnten die Verspätungen ("Staffing Delays") in den Sommermonaten um zumindest 70 Prozent und an einzelnen Flugsicherungsstandorten sogar um bis zu 100 Prozent reduziert werden, freut sich der Betriebsratsvorsitzende. "Weniger erfreulich ist dann natürlich aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen, wenn gerade denjenigen, die eine 100-Prozent Erfolgsquote aufweisen konnten, die Prämie gestrichen wird. Wir verlangen deshalb vom Management Aufklärung, warum diese Kollegen für ihre Spitzenleistungen bestraft werden. Ein derartiges Handeln ist völlig absurd und absolut leistungsfeindlich", ist Payr empört.
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(red / APA-OTS)