Regelmäßig wird am Flughafen Graz für den Ernstfall geübt. Über die Jahre sind die Übungen größer und aufwendiger geworden, denn jede Übung bringt neues Wissen und den Willen sich noch größeren Herausforderungen zu stellen.
"Mindestens alle 2 Jahre wird am Flughafen Graz eine große Notfallübung durchgeführt. Man könnte daher annehmen, dass das für uns langsam, aber sicher zur Gewohnheit wird. Weit gefehlt! Die Übungsannahme ist jedes Mal eine andere und die Lösung der verschiedenen Probleme, die während der Übung auftauchen, verlangen den beteiligten Damen und Herren sehr viel ab“, weiß Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz aus Erfahrung.
Etwa 300 MitarbeiterInnen, nicht nur des Flughafen Graz, sondern auch der verschiedensten Einsatzorganisationen, des Bundesheers, des Kriseninterventionsteams, der Landeswarnzentrale sowie der Bezirkshauptmannschaft Graz Umgebung, haben heute nicht nur ihr jeweiliges Aufgabengebiet `geprobt´, sondern konnten vor allem auch fest, ob die Alarmierung so vieler Stellen, die Kommunikation untereinander und die Zusammenarbeit funktioniert; oder, ob man für den möglichen Realfall nicht doch noch die eine oder andere Schraube in der Organisation, im Aufbau drehen muss.
"Bei jeder Notfallübung stößt man auf Verbesserungsmöglichkeiten“, weiß Ing. Hubert Jandl, Flugplatzbetriebsleiter, Geschäftsbereichsleiter Airside Management und Cargo, zu berichten. "Oft sind es nur Kleinigkeiten, die Probleme verursachen. Bei den Übungen erkannt, werden sie gemeinsam verändert und bei der nächsten Übung zeigt es sich dann, ob die Veränderung in die richtige Richtung gegangen ist. Das ist der eigentliche Sinn dieser Übungen!“
Um das erreichen zu können sind allem die gute Zusammenarbeit und die vertrauensvolle Kommunikation der verschiedenen Stellen untereinander das Um und Auf, der Schlüssel zum Erfolg!
Übungsannahme:
Ein Flugzeug kollidiert nach dem Abheben mit einem Vogelschwarm, womit eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird. Durch die nacheinander ausfallenden Triebwerke kommt es zu einer unkontrollierten Notlandung, bei der ein mit 10 Personen besetzter Baucontainer touchiert wird, der daraufhin in Flammen aufgeht. Das Flugzeug bricht auseinander, wobei nicht nur die Passagiere, sondern auch die Personen im Container verletzt werden. Das Gepäck - darunter auch radioaktive Teile - wird beschädigt und teilweise über das Gelände verstreut. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Übungsablauf
Zunächst wurden die externen Behörden und Einsatzorganisationen alarmiert, die umgehend anrückten. Vor Ort wurden die mobile Einsatzleitung sowie der Flughafen Kernstab eingerichtet.
Anschließend wurden die Feuerlösch-, Such-, Rettungs- und Bergemaßnahmen eingeleitet und das radioaktive Frachtgut gesichert.
Die Verletzten wurden zum Triageplatz gebracht und von dort abtransportiert, während die unverletzten Reisenden ebenfalls betreut werden mussten.
(red / Flughafen Graz)